17.12.2019
Adelheid Fangrath
Geestland ©PeopleImages/GettyImages

Raus aus der Nettigkeitsfalle – so können Sie Ihr Durchsetzungsvermögen stärken

Fällt es auch Ihnen manchmal schwer, die eigenen Interessen durchzusetzen und an der richtigen Stelle Nein zu sagen? Dann sollten Sie unbedingt diesen Beitrag lesen. Denn als Kita-Leitung ist Durchsetzungsvermögen wichtig. Dieser Beitrag sensibilisiert Sie für Situationen, in denen es uns nicht leichtfällt, Grenzen zu setzen, und zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Durchsetzungsvermögen stärken. Dies bewahrt Sie vor Stress, einer Menge Frust und sichert Ihnen den Respekt und die Wertschätzung Ihres Teams.

Text: Adelheid Fangrath, Geestland
Bild: ©PeopleImages/GettyImages

Wie Sie Ihr Durchsetzungsvermögen stärken – 7 Schritte

In gewisser Weise entspricht es unserem Naturell, auf andere Menschen hilfsbereit und zuvorkommend zuzugehen. Wenn es mit Ihrer inneren Überzeugung übereinstimmt, ist daran auch nichts auszusetzen. Aber wenn Sie oft in Situationen nachgeben und sich hinterher darüber ärgern, dann ist es wichtig, für genau diese Situationen ihr Durchsetzungsvermögen zu stärken. Die folgenden 7 Schritte helfen Ihnen dabei.

1. Schritt: Finden Sie eine gute Balance

Nicht immer ist es angebracht, sich ohne Rücksicht auf Verluste durchzusetzen. So ein egoistisches Verhalten würde ohnehin Ihrem Charakter widersprechen. Nur Sie allein können herausfinden, in welchen Situationen Sie Ihre Meinung durchsetzen oder wann Sie nachgeben und einen Kompromiss eingehen. Wenn Sie Zeit haben, spricht nichts dagegen, wenn Sie einspringen, damit ein Teammitglied eher gehen kann. Achten Sie nur darauf, dass Sie Ihre Grenzen klar setzen und für Ihre eigenen Bedürfnisse einstehen. Das trägt dazu bei, Ihr Durchsetzungsvermögen zu stä

2. Schritt: Suchen Sie sich Unterstützer

Frauen fällt es oft schwer, ihre eigenen Leistungen anzuerkennen. Suchen Sie sich Menschen in Ihrem Umfeld, die Sie unterstützen und Sie an Ihre Erfolge erinnern. Bitten Sie eine Freundin um Ihre Sicht auf Ihre beruflichen Stärken. Fähigkeiten, die Ihnen leichtfallen, erscheinen Ihnen oft gar nicht besonders, weil Sie sich dabei wenig anstrengen müssen. So erkennen Sie darin keine Stärke. Doch für andere sind diese nicht selbstverständlich.

3. Schritt: Setzen Sie sich realistische Ziele

Wer auf dem Flohmarkt einem Händler für eine Antiquität 10 Euro bietet obwohl dieser 500 Euro haben möchte, wird scheitern. Mangelndes Durchsetzungsvermögen hängt eng mit unrealistischen Zielen zusammen. Genauso wenig bringt es Sie weiter, wenn Sie nicht wissen, was Sie wollen. Überlegen Sie sich vor einer Diskussion, was Ihnen wichtig ist. Sehen Sie Ihr Ziel klar vor Augen, fällt es Ihnen viel leichter, sich dafür stark zu machen.

4. Schritt: Lernen Sie, Nein zu sagen

Machen Sie sich bewusst, dass Ihre Zeit und Ihre Energie ein kostbares Gut ist. Wenn Sie andere Menschen immer hilfsbereit unterstützen, erleichtern Sie deren Leben. Dafür bezahlen Sie mit Stress, Arbeitsüberlastung und Frust, denn die Anerkennung für Ihre Hilfsbereitschaft ist minimal. Sagen Sie bewusst Nein, wenn Sie eine Aufgabe nicht übernehmen möchten. Sie ernten viel mehr Respekt, wenn Sie Ihre Grenzen klar ziehen und Wünsche äußern.

5. Schritt: Nehmen Sie eine selbstbewusste Körperhaltung ein

Unterschätzen Sie nicht, wie Ihre äußere Haltung auf andere Menschen wirkt. Körper und Geist agieren immer zusammen. Wer sich unwohl in einem Gespräch fühlt, macht sich klein. Andere fangen an zu schwitzen, wenn sie vor einer großen Menschenmenge sprechen. Ganz besonders unangenehm ist der hochrote Kopf in peinlichen Situationen. Der Körper reagiert zwar auf alles, was wir sagen, denken und fühlen, aber Sie können Einfluss darauf nehmen. So gehen Sie vor:

  1. Beobachten Sie sich: Beobachten Sie sich in der Situation, in der Sie sich nicht durchsetzen können. Sacken Sie in sich zusammen, machen Sie sich möglichst unsichtbar oder versuchen Sie, sich hinter dem Schreibtisch zu verstecken? Das ist eine natürliche Reaktion, aber kein guter Start, um sich zu behaupten.
     
  2. Nehmen Sie eine selbstbewusste Körperhaltung ein: Atmen Sie einmal tief durch und dann nehmen Sie eine selbstbewusste Körperhaltung ein. Probieren Sie vor dem Spiegel verschiedene Varianten durch, bis Sie die für Sie persönlich passende, selbstbewusste Körperhaltung gefunden haben. Es geht nicht darum, sich zu verstellen, sondern eine starke innere Haltung einzunehmen.
     
  3. Kleider machen Leute: Tragen Sie Kleidung, in der Sie sich besonders wohl und selbstbewusst fühlen. Ein klassisches Businesskostüm oder hochhackige Schuhe strecken zum Beispiel Ihren Körper automatisch und verleihen Ihnen das nötige Selbstbewusstsein, um sich gegenüber schwierigen Gesprächspartnern zu behaupten. Wenn Sie kein entsprechendes Kleidungsstück besitzen, gönnen Sie sich Ihre persönliche Superheldinnen-Garderobe. Diese Investition lohnt sich!

6. Schritt: Reden Sie Klartext

Setzen Sie auf eine klare, eindeutige Sprache und verabschieden Sie sich von Formulierungen, die Ihre Aussagen abmildern. Vor allem der Konjunktiv wirkt heute nicht mehr freundlich, sondern unsicher. Wage formulierte Wünsche sieht Ihr Gesprächspartner auch als solche und räumt sich die Freiheit ein, diese zu erfüllen oder eben auch nicht. Überprüfen Sie Ihren Sprachgebrauch: Welche leeren Worthülsen haben sich bei Ihnen eingeschliffen? Nehmen Sie sich bitte nicht zu viel auf einmal vor, sondern konzentrieren Sie sich auf eine Veränderung. Denn es ist gar nicht so leicht, fest verankerte Formulierungen zu verändern.

7. Schritt: Legen Sie Ihre Tarnkappe ab

Frauen sind unschlagbar darin, sich zu verstecken. Sie sitzen in der letzten Reihe und melden sich selten zu Wort. Legen Sie diese falsche Bescheidenheit ab und sorgen Sie dafür, dass Sie in Besprechungen gesehen werden. Gewöhnen Sie sich an, sich einen gut sichtbaren Sitz- und Stehplatz zu suchen. Sitzen Sie auch nicht wie ein kleines Mäuschen auf Ihrem Stuhl, sondern lehnen Sie sich entspannt zurück, die Arme ruhen auf den Lehnen.

 

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