08.07.2020
Stephanie Bourguignon
Andrey_Kuzmin/GettyImages

Müssen alle Kinder frühstücken? Ein herzhaftes Ja aus der Ernährungswissenschaft

Eigentlich sollen Krippenkinder dann essen dürfen, wenn sie Appetit haben. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, ihren Körper und seine Signale wahrzunehmen. Essen und Trinken nicht nach der Uhr, sondern nach Lust und Bedürfnis – so könnten es Pädagogik und Entwicklungswissenschaft formulieren. Ernährungswissenschaftlich sieht das anders aus: Ein Frühstück – auch wenn es noch so winzig klein ausfällt – ist wichtig.

Text: Stephanie Bourguignon
Bild: © Andrey_Kuzmin/GettyImages

Energie für den Tag

Unser Körperstoffwechsel ist rund um die Uhr aktiv. Auch in der Ruhephase, nachts beim Schlafen, arbeitet unser Körper: Dann wird er sozusagen gewartet. Diese Wartungsarbeiten benötigen Energie, was zur Folge hat, dass unser Energiespeicher am Morgen aufgefüllt werden möchte. Über Nacht verbraucht der Körper aber weniger Enzyme und Verdauungssäfte, sodass diese am Morgen in erhöhter Konzentration zur Verfügung stehen. Deshalb ist es wichtig, am Morgen zu frühstücken: um die Verdauungssäfte zu nutzen, um Energie für den Tag zu bekommen und um den Kreislauf auf „Tag“ und „Aktiv-Modus“ einzustellen. Nebenbei bemerkt ist seit langem bekannt, dass Frühstücker schlanker sind als Frühstücksverweigerer, besser gelaunt in den Tag starten und sich besser konzentrieren können.

Das Frühstück muss kein Festmahl sein

Wir wissen, dass morgens viele Kinder das Haus ohne Frühstück verlassen. Insgesamt liegt die Zahl der Kinder, die ganz ohne Frühstück in den Tag starten, laut WHO bei immerhin 30 %. Gerade hier ist die Kita oder Krippe gefragt: Wenn die Kinder im Krippenalter schon erfahren, warum das Frühstück und regelmäßige Mahlzeiten wichtig sind, können Sie dazu beitragen, einen Grundstein für die Gesundheit der Kinder und späteren
Erwachsenen zu legen. Ein Frühstück muss kein Festmahl sein. Wichtiger
ist: Es sollte regelmäßig eingenommen werden. Wenn Ihre Krippenkinder nicht gerne frühstücken, können Sie kleine Happen anbieten. Eine abwechslungsreiche Gestaltung des Frühstücks ist wichtig, um den Appetit und die Lust aufs Essen anzuregen. Trotzdem müssen Sie kein First-Class-Büfett anbieten: Das Angebot kann von Brot, Butter, süßem Aufstrich (Marmelade, Nougatcreme), pikantem Aufstrich (Frischkäsezubereitungen,
z. B. mit Kräutern, Tomaten, Karotten, Avocado) über Käse und Wurst bin hin zu Obst, Gemüse (z. B. Karottensticks) und Müsli reichen. Und natürlich werden dazu Getränke gereicht (Milch, Tee, Kakao, verdünnte Fruchtsäfte).

Quelle: http://hbsc-germany.de/wp-content/

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