02.07.2019
Margot Lindner
Dieter Meyrl/GettyImages, Alasdair James/GettyImages

Nie zu frech werden! – Eine Geschichte zum Weitererzählen

In dieser Geschichte ist ein ziemlich frecher Regenwurm namens Alfred unterwegs, um sich mit einem Frosch anzulegen. Nicht sehr klug, denn Regenwürmer sind eine der Lieblingsspeisen von Fröschen wie Frosch Fritz. Wie die Geschichte ausgeht, das entscheiden die Kinder allerdings selbst.

Info

Alter: ab 4 Jahren
Gruppengröße: die gesamte Gruppe
Dauer: etwa 3 Minuten (Vorlesezeit)
 

Versammeln Sie die Kinder im Sitzkreis und lesen Sie die Geschichte vor. Die Geschichte stoppt im spannendsten Moment. Die Kinder können sie auf mehrere Arten zu Ende erzählen.

Nie zu frech werden!

Der Regenwurm Alfred kriecht durch das hohe Gras am Froschteich. Auf einem großen Stein im Teich hockt Fritz Frosch. Regenwurm Alfred macht ganz erstaunt Halt. Einen Frosch hat er noch nie gesehen.

„Was ist denn das bloß für ein dickes, fettes, grünes Ding?“, fragt er sich und kriecht neugierig näher.

Jetzt kommt der Wurm erst richtig ins Staunen: „Was hat dieses Ding denn nur für riesige Augen und dann dieses breite Maul und diese langen Dinger, das sind dann wohl Beine?“, überlegt der Wurm.

Vorsichtig kriecht er ganz nah an den Teich heran.

„He, du! Wer bist denn du? So etwas wie du ist mir ja noch nie begegnet!
Du bist ja fürchterlich fett und dann noch ganz grün!“

„Ich bin doch Fritz Frosch und ich bin nicht fett! Ich lebe hier in diesem Teich und so ein langes, dünnes, braunes Ding wie dich kenne ich! Du siehst hinten und vorne total gleich aus. Ich weiß genau, was du bist!“

„Aha, na, dass du es gleich weißt“, rief der Regenwurm Alfred, „ich hab hier sehr viel zu tun. Ich krieche den ganzen Tag kreuz und quer durch die Erde hier. Dadurch lockere ich den Boden auf, so können alle Bäume und Pflanzen besser wachsen. Ich bin ziemlich wichtig. Hast du das verstanden, Fritz Frosch? Nun sag mir mal, was du denn bitte Nützliches tust: Du sitzt den ganzen Tag nur dick und fett auf deinem Stein im Teich herum!“

Nun ärgerte sich Fritz Frosch doch langsam über den frechen Regenwurm.

„Quak, quak, nun hör mal gut zu! Ich sage dir jetzt, was ich den ganzen Tag über so mache: Ich tauche, schwimme im Teich, schnappe mir umherfliegende Mücken und fresse sie auf. Kleine Schnecken und Käfer mag ich übrigens auch sehr gerne. Und Regenwürmer wie dich fresse ich sehr, seeehr gerne …“

Und schwupp, bevor sich der Regenwurm überhaupt bewegen konnte …

Gespräche und Weitererzählen

Die Geschichte fortführen: Diese Geschichte regt die Kinder sicherlich zu Diskussionen an: Manche Kinder wünschen sich vielleicht ein Happy End, bei dem der Wurm dem Frosch gerade noch entwischen kann. In anderen Versionen könnte der Wurm im Froschbauch landen. Lassen Sie alle Versionen zu und notieren Sie die möglichen Fortführungen auf einem Blatt.

Naturwissen für weitere Ideen: Auch Frösche haben Fressfeinde in der Natur. Große Teichvögel wie Storch und Reiher haben Frösche und Kröten zum Fressen gern und auch Rabe, Iltis und Ringelnatter sagen zu einem saftigen Frosch nicht Nein.

Philosophieren und Nachdenken: Wie frech darf man sein? Diese Frage können Sie mit den Kindern am Beispiel von Regenwurm Alfred einmal besprechen: Darf man alles sagen, was man denkt? Nur weil der Regenwurm noch nie einen Frosch gesehen hat, muss der Frosch nicht gleich hässlich oder fett auf ihn wirken. Haben die Kinder schon einmal ähnliche Erlebnisse gehabt?

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