04.09.2019
Adelheid FangrathFoto: © JPM/GettyImages
Redaktion

We are the champions – erfolgreich mit der SMART-Formel

Ziele motivieren, aber sie geraten auch ganz schnell in Vergessenheit. Schuld daran sind schwammige Formulierungen ohne messbare Ergebnisse. Die Aussage 'Wir wollen die Kommunikation mit den Eltern verbessern' ist kein echtes Ziel, sondern ein Wunschgedanke. Wie dieses Ziel konkret aussehen soll, können die Mitarbeiterinnen nur raten. Und genauso wenig ist überprüfbar, ob dieses Ziel überhaupt erreicht wurde. Bei unpräzise formulierten Zielen bilden sich unterschiedliche Vorstellungen davon, wie und wann die Vorgaben erreicht sind. Mit der SMART-Formel führt die Zielsetzung zum Erfolg.

Text: Adelheid Fangrath
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Die SMART-Formel für eine erfolgreiche Zielerreichung

Damit Ihre Ziele vollständig umgesetzt werden können, brauchen Sie viel genauere Vorgaben. Wenden Sie die SMART-Formel aus dem Bereich des Projektmanagements an. Die Abkürzung SMART steht für Specific Measurable Accepted Realistic Time Bound. Die Methode eignet sich hervorragend, um Ziele im Rahmen einer Zielvereinbarung festzulegen. Die Zielvorgabe muss spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und – ganz wichtig – terminiert sein. So wenden Sie erfolgreich die SMART-Formel an:

S: Spezifisch

Die SMART-Formel

Damit die Zielvereinbarung Sinn macht, müssen sowohl Sie als auch die Mitarbeiterin die gleiche Vorstellung von dem gewünschten Ergebnis haben. Um Missverständnissen vorzubeugen, formulieren Sie das Ziel so spezifisch bzw. konkret wie möglich. Was soll überhaupt erreicht werden? Wo ist der Ausgangspunkt? Was ist Ihnen bzw. der Mitarbeiterin wichtig? Es ist sinnvoll, wenn Sie und die Mitarbeiterin eine gemeinsame Vision vor Augen haben.

Fachartikel über die SMART-Formel | aus der Reihe KOMPASS Kita Leitung

M: Messbar

Die SMART-Formel

Die meisten Zielvorgaben sind gar nicht messbar. Wir wollen in der pädagogischen Arbeit mehr Qualität liefern hört sich prima an, aber wann ist das Ziel erreicht? Wenn die Mitarbeiterin zufrieden zurückblickt, während Sie noch Handlungsbedarf sehen, entstehen ganz schnell überflüssige Konflikte. Überlegen Sie sich gemeinsam klare Kriterien, wann das Ziel erreicht wurde. Legen Sie zum Beispiel fest, wie viele Projekte, Elterngespräche usw. erfolgen sollen. Auch eine Kostenersparnis kann anhand einer Summe festgelegt werden. Bei qualitativen Zielen ist es allerdings nicht ganz so leicht, das Ergebnis zu überprüfen. Überlegen Sie sich alternative Möglichkeiten. Um die Zufriedenheit der Eltern zu ermitteln, können Sie zum Beispiel eine Befragungsaktion durchführen.

A: Attraktiv

Die SMART-Formel

Das A in der Formel kann auch mit akzeptiert oder angemessen übersetzt werden. Denn nur wer sich mit dem Ziel identifiziert, ist motiviert, dieses zu erreichen. Ein attraktives Ziel ist in erster Linie nachvollziehbar und auch von der Mitarbeiterin erwünscht. Kann sie sich nicht mit dem Ergebnis identifizieren, wird sie sich viel weniger bemühen. Missbrauchen Sie Zielvorgaben nicht als Beschäftigungstherapie, sondern verdeutlichen Sie, warum dieses Ziel die Kita voranbringt. Die gemeinsame Zielvereinbarung ist eine gute Möglichkeit, die Mitarbeiterinnen mit einzubeziehen und sie ihre Ziele selbstverantwortlich überlegen zu lassen.

R: Realistisch

Die SMART-Formel

Zielvorgaben sind keine Traumschlösser, sondern sollten immer realistisch und machbar bleiben. Utopische Ziele nehmen die Mitarbeiterinnen gar nicht ernst. Und zu hohe Erwartungen können einzelne Mitarbeiterinnen blockieren und das Gegenteil bewirken. Ebenso ist es wichtig, die Mitarbeiterinnen nicht zu unterfordern. Die meisten Menschen schätzen eine Herausforderung, wenn sie diese bewältigen können.

T: Terminierbar

Die SMART-Formel

Viele Menschen fassen regelmäßig gute Vorsätze für das neue Jahr, die sehr schnell in Vergessenheit geraten. Ziele ohne Zeitbezug sind meistens zum Scheitern verurteilt, weil die Deadline fehlt. Benennen Sie ein Ziel stets mit einem klaren Termin. Überlegen Sie gemeinsam mit der Mitarbeiterin ein Datum, bis wann das Ziel umgesetzt werden soll. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, sich zwischendurch zusammenzusetzen, und die bisherigen Ergebnisse zu diskutieren. Eventuell muss das Ziel den neuen Erkenntnissen entsprechend angepasst werden.

Die SMART-Formel in der Praxis

Versuchen Sie, Ziele in der Regel nach der SMART-Formel auszurichten und – wenn möglich – alle Kriterien umzusetzen. Beschränken Sie sich auf ein bis höchstens drei Ziele. Formulieren Sie die jeweiligen Vorhaben präzise in einem Satz. Ausschweifende Erklärungen führen wieder nur dazu, dass die Kernaussage vergessen wird. Verzichten Sie auf Negationen und drücken Sie sich positiv aus. Hier einige Beispiele: Schwammig: Wir wollen gesunde Bewegung in der Kita etablieren. Richtig: Ich führe in meiner Kita-Gruppe in den nächsten vier Wochen täglich ein angeleitetes Bewegungsangebot durch. Schwammig: Wir wollen nicht die Kommunikation mit den Eltern vernachlässigen. Richtig: Im kommenden Halbjahr organisiere ich jeden Monat einen Austausch mit Eltern im Eltern-Café. Schwammig: Wir wollen bessere Projekte für Kinder umsetzen. Richtig: Im Kita-Jahr führe ich zwei naturwissenschaftliche Projekte durch.

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