02.07.2019
Heike König
Oat hawat // GettyImages

Wer darf mit zum Erntedank? – Eine Klanggeschichte rund um das Erntedankgemüse

Einfach nur vorlesen oder mit den älteren Kindern als Klanggeschichte umsetzen: Diese Geschichte eignet sich für beides. Falls Sie mit Klängen erzählen möchten, ordnen Sie mit den Kindern einfach jedem Gemüse ein Instrument zu. Beim Vorlesen der Gemüsesorte, etwa Kartoffeln, ertönen dann immer die gleichen Kartoffelinstrumente. Bei Gemüse oder Gemüsesuppe erklingen alle Instrumente gemeinsam.

Wer darf mit zum Erntedank?

Heute hat Lisa, die Erzieherin, den Kindern von Erntedank erzählt und dass sie bald ein Fest feiern werden. Doch Annika hat das nicht so richtig verstanden. Als sie nach Hause kommt, fragt sie ihren Opa nach Erntedank. Opa Karl ist Landwirt, also muss er das ja wissen.

„Erntedank“, sagt Opa und kratzt sich hinter dem Ohr, „das war früher ein ganz großes und wichtiges Fest. Alle Leute haben Gemüse und Obst in die Kirche gebracht und das ganze Gotteshaus damit geschmückt und sonntagmorgens Gott dafür gedankt, dass sie so eine gute Ernte hatten. Nachmittags haben sich alle zum Tanz auf dem Dorfplatz getroffen und haben bis spät in den Abend fröhlich gefeiert. Und dabei viel gegessen und getrunken.“

Am nächsten Tag geht Annika mit Opa ins Gewächshaus. „So, nun bin ich ja mal gespannt, ob du mein Gemüse auch kennst!“, sagt Opa Karl. „Na klar“, antwortet Annika, „da vorne, das sind Tomaten und Paprika und das da ...“ Schon kommt Annika ins Stocken. Hier wachsen so viele Sachen, die sie gar nicht kennt. „Komm, Annika“, sagt Opa, „ich zeige dir jetzt mal, wie das Gemüse aussieht, bevor es im Supermarkt im Regal liegt.“ „Die da unter der Erde mit den feinen langen grünen Blättern, das sind die Karotten. Wenn du richtig hinschaust, kannst du sie ein ganz kleines bisschen aus der Erde herausstehen sehen.“ Opa geht mit Annika von Beet zu Beet und zeigt ihr den Fenchel, die Bohnen, noch mehr Tomaten und Zucchini. Danach gehen Sie aufs Feld. Hier zeigt Opa Annika Kartoffeln, Weißkohl, Knollensellerie und zum Schluss den besonders schönen Rosenkohl direkt neben den Obstbäumen

.„Ach Opa“, sagt da Annika plötzlich, „darf ich denn den schönen Rosenkohl zu unserem Erntedankfest in den Kindergarten mitnehmen?“ „Warum eigentlich nicht?“, sagt der Bauer Karl. Und das hat der Rosenkohl klar und deutlich gehört.

Aufgeregt verteilt der Rosenkohl in die Nachricht auf dem ganzen Gemüseacker. „Ich darf zum Erntedankfest mitgehen!“, ruft er zu den Kartoffeln hinüber. Und diese erzählen dem Fenchel, dass der Rosenkohl zum Erntedankfest mit in die Kita darf. „Und wir?“, schreien da die Karotten so laut, dass die Zucchini zusammenzucken. Die Bohnen sind fast schon beleidigt, weil sie nicht wissen, ob sie auch mitgehen dürfen, und die Tomaten sind traurig, weil sie vielleicht schon vor dem großen Fest aufgegessen sind. Nur die Paprika behält die Ruhe und sagt: „Bestimmt dürfen wir alle mit, auch der Sellerie!“

Opa zeigt Annika, wie man den Paprika mit der Gartenschere abschneidet, und legt ihn in ein Körbchen. Und während Annika Bohnen abbricht, holt Opa die Karotten mit der Grabegabel aus der Erde und legt sie in einen Eimer. Als Annika die Tomaten vom Stock zupft und zu den Paprika legt, ist ihr Opa schon bei den Kartoffeln und gräbt sie aus der Erde. Annika wirft die Kartoffeln in ein Säckchen. Danach zieht Opa den Fenchel und den Sellerie mit viel Kraft an dem grünen Kraut aus der Erde und legt sie in seinen Handkarren. Mit einem großen scharfen Messer schneidet er das Weißkraut ab und bringt es zu Fenchel und Sellerie. Ganz zum Schluss ernten sie gemeinsam den Rosenkohl ab und legen die Röschen in ein Körbchen.

„Geschafft!“, freut sich Annika. „So“, sagt der Rosenkohl zu den anderen,´jetzt geht es bald los zum Erntedankfest! Die Kartoffeln, Karotten auch auch die Tomaten und Paprika jubeln.

Früh am nächsten Morgen fährt Annika sehr stolz den Handkarren mit dem ganzen Gemüse in den Kindergarten.

Die Erzieherin Lisa hat bereits einen großen Tisch mit einer schönen Tischdecke vorbereitet. Gemeinsam waschen und trocknen sie das Gemüse und legen es auf den großen Tisch. Alle Kinder helfen mit. Auch das Gemüse ist begeistert. Sie dürfen sich von ihrer besten Seite zeigen.

Um 11 Uhr soll das große Fest beginnen. Alle Eltern sind eingeladen und Annikas Mama und Papa haben auch Opa Karl mitgebracht. Zu Beginn hat Lisa Gott für die reichlichen Gaben der Natur gedankt und gleich danach Opa Karl für seine großzügige Gemüsespende. Danach singen die Kinder Herbstlieder und fordern ihre Eltern zum gemeinsamen Tanz auf.

Dann erzählt Opa Karl den Kindern noch viele Geschichten vom Rosenkohl, den Karotten, Kartoffeln und allen anderen Gemüsesorten. Das Fest ist ein voller Erfolg!

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