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Für das Experimentieren mit Farben ist auch die Vielfältigkeit des Untergrundes wichtig. Dazu können alle möglichen Verpackungsmaterialien und Papiere gesammelt werden: Folien, Pappen, Wellpappen, Baumrinden, Holzplatten, Leinwände, Spiegelfolien, Alufolien … In Vorverkaufsstellen können alte Plakate abgeholt werden: Dabei handelt es sich um besonders feste, flexible und glatte Untergründe, über die die Kinder mit weichen Bunt- und Wachsstiften, Pinseln und Schwämmchen geradezu schlittern können. Es lohnt sich, die verschiedensten Untergründe zu sammeln und zur Gestaltung anzubieten.
Pappen oder Sperrholzplatten beispielsweise lassen sich mit einer Grundierung wie „Gesso“ vorbehandeln, sodass selbst Buntund Wachsstifte wunderbar auf ihnen haften und die Farben zum Leuchten bringen. Für die taktile Erfahrung können auch Papprollen (von Klopapier-, Küchenkrepp- oder Geschenkpapierrollen), Schrägen oder Schachteln auf einen Untergrund gebracht und mit „Gesso“ vorgrundiert werden.
Gemeinsam mit den Kindern Farben herzustellen ist eine besondere sinnliche Erfahrung, haptisch wie auch olfaktorisch und visuell. Bekannt ist Quarkfarbe, die sich aus Quark, Wasser und Lebensmittelfarben leicht anmischen lässt. Sie ist nicht giftig, kann als Körperfarbe benutzt werden und probieren können die Kinder sie zwischendurch auch. Außerdem entstehen sehr schöne Pastellfarben, die allerdings nicht lange haltbar sind …
Aus Grießbrei (feinen Grieß mit Wasser kochen, mit ein wenig Zucker und Zimt würzen, einige Tropfen Öl hinzugeben) lässt sich ein schöner, essbarer Teig herstellen, der mit Lebensmittelfarben eingefärbt wird. Dieser lässt sich zum Beispiel schön auf Frühstückssets, Spiegelfolien, Tabletts usw. verteilen.
Mit einer Käsereibe wird ein Stück feste Seife klein gerieben, in einen großen Plastikbehälter gegeben (dies machen die Erwachsenen) und mit drei Esslöffeln Kleister vermischt. Auf leeren CDBehältern lassen sich dann von den Kindern drei Rollen Toilettenpapier abrollen, zerreißen und in warmem Wasser aufweichen. Später können die Kinder die Pampe vermischen; auch Lebensmittelfarbe kann hinzu gegeben werden, sodass verschiedenfarbige Massen entstehen. Mit Löffeln, Stampfern und Schöpfkellen können die Kinder die Pampe nun bearbeiten: quetschen, stochern, rühren, patschen, kneten …
Für die Beobachtung von Farbmischungen eignen sich transparente Kunststoffflaschen mit unterschiedlichen Füllungen. Es hat etwas Forschendes bis Meditatives, wie die Kinder mit diesen Flaschen umgehen. Dazu brauchen Sie:
Die Plastikflaschen können nun gefüllt werden mit: Wasser und Glitter, zu gleichen Teilen Öl sowie Wasser und Farben, mit Wasser verdünntem Leim in verschiedenen Konsistenzen mit Farben vermischt, Glitter, Murmeln, Steinchen usw. Es kann auch Wasser mit Maisstärke, Shampoo oder Pflegespülung in die Flaschen gefüllt werden, sodass verschiedene Fließgeschwindigkeiten entstehen. Die Verschlüsse gut verschließen und anschließend mit gutem Klebeband fest umwickeln.
Viel Spaß bereitet es den Kindern, mit etwas Hilfe selbst Malwerkzeuge zu erfinden und herzustellen. Dazu lassen sich Stoffreste, Schwämmchen, Zweige, Blätter (z. B. frische vom Bambus), alte Pinsel, Wollreste und Ähnliches mehr anbieten, die von den Kindern um Stöcke gewickelt werden. Diese können sie dann in Teller mit Farben tauchen und auf großen Untergründen malen. Auch leere durchlöcherte Behälter (z. B. Joghurtbecher) lassen sich mit flüssigen Farben füllen, an Schnüre hängen und damit über Papiere führen. Selbst einfache Papierknülle lassen sich in Farbe tauchen oder anmalen, an eine Wand mit großem Papier (Vorsicht Zimmerdecke) oder auf großes Papier auf dem Fußboden werfen; dies kann auch gut draußen stattfinden (mehr Wurffreiheit), oder im Bad. Tipp: Viele verschiedene Papiere anbieten,^ immer mal andere (Pack-, Drachen-, Seiden-, Krepp-, Zeitungs-, Transparentpapier …).
Auf Spaziergängen Fundstücke zu sammeln lässt sich als wunderbare Grundlage für nachhaltiges kreatives Arbeiten umsetzen. Erde oder weiche Steinchen (z. B. Ziegel- oder Kreidesteine) und Muscheln lassen sich in einem großen Mörser zerkleinern, was den Kindern viel Freude bereitet. Mit Kleister lassen sich so haltbare Naturfarben anrühren (s. Auch „Farben selbst herstellen“). Aber auch alle möglichen Stöckchen und Zweige lassen sich in interessante Reliefs einarbeiten, indem zum Beispiel Maschendraht über eine Platte gespannt wird. Unter und in den Draht können die Kinder nun ihre gesammelten Stöcke stecken. Die können anschließend bemalt oder mit feuchtem Krepppapier mit Kleister „beklebt“ werden. Auch Stücke von Gipsbinden eignen sich dazu hervorragend und geben den Reliefs etwas von einer Schneelandschaft.
Oder es wird mit selbst gemachtem Pappmaschee gearbeitet. Wer im Garten genügend Platz hat, kann mit den Kindern eine Lehmhöhle bauen: Mit Maschendraht und Stöcken wird das Grundgerüst gefertigt, dies wird mit Lehm befestigt und mit Steinchen und Muscheln verziert.
In der Umgebung draußen mit Papieren ausprobieren, was „ Farbe“ abgibt: etwa Erde, Moos, Baumrinden, Blätter, Blüten, Beeren (Vorsicht vor giftigen Pflanzen). So nehmen die Kinder die Natur intensiv wahr und bringen sie zu einem eigenen Ausdruck.
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