04.11.2019
Yvone Wagner ©nadia_bormotova & ©vectorikart /GettyImages
Redaktion

Upcycling – Besuch in einem Secondhandladen

Kinder wollen lernen, erfahren und erleben. Sie sind offen und neugierig und haben eine natürliche, positive Haltung zu Natur und Umwelt. In diesem Projekt werden die Mädchen und Jungen zum Sprechen angeregt und erweitern ihren Wortschatz. Mit den verschiedenen Bausteinen unterstützen und nutzen Sie diese Haltung der Kinder, um ökologisch sinnvolles Verhalten zu vermitteln und damit früh ein Verantwortungsbewusstsein und ein umweltbewusstes Konsumverhalten der Kinder zu fördern. Die Kinder besuchen mit Ihnen einen Secondhandladen. Anschließend sprechen sie ausführlich darüber und gestalten ein Plakat.

Text: Yvone Wagner
Bild: ©nadia_bormotova & ©vectorikart /GettyImages

Was Sie benötigen

  • 1 Einkaufstasche
  • Geld für den Einkauf
  • eventuell Fahrkarten
  • 1 großes Tonpapier (DIN A2 oder DIN A1)
  • Filzstifte
  • alte Werbekataloge
  • Klebestifte
  • Scheren

Vorbereitung für den Besuch im Secondhandladen

Vereinbaren Sie einen Termin in einem Secondhandladen in der Nähe der Kita, mit der Bitte, dass die Kinder Fragen stellen dürfen. Ideal wäre es, wenn es außer Kleidung auch Spielsachen zu kaufen gäbe. Informieren Sie die Eltern über den Ausflug und bitten Sie nötigenfalls um Begleitung, z. B. weil Sie einige Straßen überqueren müssen. Besprechen Sie bereits am Tag vor dem Ausflug, was Sie vorhaben.

Durchführung

Schritt 1: Wir besuchen einen Secondhandladen
Versammeln Sie die Kinder, die am Ausflug teilnehmen dürfen, und besprechen Sie kurz die Verhaltensregeln für den Weg zum Laden und im Laden (z. B. zu zweit Hand in Hand gehen, aufeinander achten, im Laden leise sein, nicht herumrennen, die Sachen nicht anfassen und nur „mit den Augen schauen“).

Sobald Sie angekommen sind, sollten sich die Mädchen und Jungen zunächst von außen anschauen, wie das Schild und das Schaufenster des Ladens aussehen. Fragen Sie nach, ob die Kinder einen Unterschied zu anderen Geschäften erkennen?

Im Laden sehen sich die Kinder zunächst um. Wenn möglich, gehen sie durch das Geschäft und finden heraus, was es alles zu kaufen gibt und wie die Waren aussehen. Nach einer Weile treffen sich alle wieder und können nun Fragen an den/die Verkäufer/-in stellen. Mögliche Fragen können sein:

  • Warum verkaufen Sie nicht neue Sachen, sondern alte?
  • Bringen die Leute immer gute Sachen oder sind die auch manchmal kaputt?
  • Warum ist es gut, gebrauchte Sachen zu kaufen?
  • Was passiert, wenn die Sachen niemand kauft?

Falls die Kinder etwas entdecken, das im Kindergarten gebraucht werden könnte, oder z. B. Kleidung für die Verkleidungskiste, kaufen Sie es. Fragen Sie beim Secondhandladen auch nach Stücken, die entsorgt werden sollen. Diese brauchen Sie für die Gestaltung von Verkleidungen (siehe Baustein 3). Waschen Sie möglichst alles einmal durch (oder bitten Sie Eltern darum, dies zu tun), sodass Sie die Kleidungsstücke am nächsten Tag benutzen können.

Schritt 2: Wir gestalten ein Plakat
Reflektieren Sie gemeinsam mit den Kindern das Erlebte. Lassen Sie sie erzählen und Fragen stellen. Vielleicht können sie sich untereinander Antworten geben. Achten Sie darauf, dass jedes Kind zu Wort kommt und dass die Mädchen und Jungen sich gegenseitig ausreden lassen. Schreiben Sie auf das Tonpapier, was den Kindern am Laden aufgefallen ist, was sie alles an so einem Laden mit alten Sachen gut und was sie schlecht finden.
Lassen Sie die Kinder aus einem Katalog Bilder von Sachen ausschneiden, die sie im Laden entdeckt haben, und auf das Plakat kleben.

Tipp für den Alltag

Redeplakat: Hängen Sie das Plakat an eine Dokumentationswand oder im Zimmer auf, damit die Kinder im Freispiel immer wieder über die Themen Upcycling und Konsumverhalten ins Gespräch kommen können. Die Kinder können so auch ihren Eltern zeigen, was sie gemacht haben. Dabei wiederholen sie nicht nur Inhaltliches – sie üben freies Sprechen und neue Begriffe werden gefestigt.

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