„Nächsten Monat muss ich drei Kinder eingewöhnen.“ |
Kinder sind keine Objekte. Nur sie selbst können sich eingewöhnen. Die pädagogischen Fachkräfte gestalten den Übergang.
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„Wir wollen zum Spielplatz. Alle gehen vorher zur
Toilette!“ |
Eine freundliche Erinnerung daran, dass es auf dem Spielplatz keine Toilette gibt, reicht aus. Kinder können dann selbst entscheiden, wie es für sie passt. |
„Ihr zieht alle eure Jacken und Matschhosen an. Draußen
ist es nass!“ |
Eine Fußballmannschaft in Matschhosen? Bestimmt wissen die meisten Kinder bereits, was sie draußen spielen wollen. Sie können selbst einschätzen, welche Kleidung zu ihrem Vorhaben passt. |
„Alle legen sich nach dem Essen erstmal hin. Wer nach
einer halben Stunde noch nicht eingeschlafen ist, kann
aufstehen!“ |
Kinder kennen ihre Bedürfnisse und zeigen den pädagogischen Fachkräften anhand ihres Verhaltens, was sie brauchen. Ruhig liegen kann für diejenigen, die sich über Bewegung entspannen, zur Qual werden. Nichts wie raus in den Garten! |
„Jeder probiert einen Löffel Suppe, sonst gibt es keinen Nachtisch.“ |
Der Nachtisch gehört zur Mahlzeit und ist kein Machtinstrument der pädagogischen Fachkraft. Das Kind hat das Recht zu entscheiden, was es seinem Körper zuführt. |
„Du hast jetzt Durst? Vor einer halben Stunde gab es Tee!“
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Ungesüßte Getränke sollten Kindern ganztags zur Verfügung stehen. Den Durst zu löschen, ist ein körperliches Grundbedürfnis, das jederzeit befriedigt werden darf. |
„Wozu brauchst du denn noch deinen Kuschelhasen? Du bist doch schon drei. Der kommt jetzt in dein Fach!“ |
Vor allem bei der Bewältigung herausfordernder Situationen machen Übergangsobjekte einen wichtigen Job. Sie bieten den Kindern Sicherheit bei Übergängen im Alltag, etwa von der Familie in die Kita oder vom Wachen zum Schlafen. Kuschelhase und Co helfen bei der Regulation negativer Emotionen. Sie spenden Trost und geben Mut. Kinder trennen sich freiwillig von ihnen, wenn sie in ihrer Entwicklung soweit sind, unabhängig vom Alter.
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„Auf dem Bauteppich können nur vier Kinder spielen!“ |
Und was ist mit dem fünften und sechsten Kind? Die Kindergruppe hat sich ein gemeinsames Bauprojekt ausgedacht und kommt jetzt in Konflikt. Wer sortiert die beiden, die zu viel sind, aus? Erwachsene könnten Stress reduzieren, würden sie statt starrer Regeln mit den Kindern konstruktive Lösungen aushandeln. „Auf
dem Bauteppich ist es für sechs Kinder wirklich eng. Was haltet ihr davon, das Regal zu verschieben, damit ihr mehr Platz habt“. Klar, dass alle mitanpacken!
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„Auf deinem Bild sehe ich nur bunte Striche. Das ist doch noch nicht fertig!?“ |
Es handelt sich um das Werk des Kindes. Es weiß am besten, wann es vollendet ist. Möglicherweise sind ja genau so viele Striche auf dem Blatt wie es Buntstiftfarben gibt und das Kind hat Erfahrungen über Farben gesammelt. Durch Beobachten, Interesse und freundliche Kommunikation lernen Erwachsene, was Kinder bewegt.
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