11.12.2023
Yvonne Wagner

Handwärmer – selbst gemacht!

Nähen gegen kalte Hände

Handschuhe stören beim Spielen … doch kalte Hände sind auch nicht schön! Aus alten Stoffen und Körnern, die zum Verzehr nicht mehr geeignet sind, nähen die Kinder kleine, bunte Wärmekissen. Praktisch sind die kleinen Helferlein nicht nur zum Händewärmen – auch als Kühlkissen können sie zum Einsatz kommen!

Material

  • Stoffreste aus Baumwolle
  • lange Nähnadeln, Stecknadeln
  • ggf. Nähmaschine
  • Nähgarn
  • Pappe
  • Scheren
  • dünne Filzstifte oder Stoff markierer
  • Reis oder Leinsamen (z. B. mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum)
  • kleiner Trichter
  • Schablonen und Infozettel „Handwärmer“ (s. unten)
Nachhaltig durch das Kita-Jahr! Natur & Umwelt mit Kita-Kindern erleben und schützen

Vorbereitung

Stellen Sie mehrere Schablonen aus Pappe her, um den Kindern das Zuschneiden der Stoffe zu erleichtern. Eine Vorlage dafür finden Sie hier. Dann richten Sie alle Materialien her und holen die Kinder ins Boot:

Lassen Sie die Kinder selbst aussuchen, welchen Stoff sie für ihre Handwärmer verwenden möchten. Jedes Kind legt eine Schablone auf seinen ausgewählten Stoff, natürlich möglichst am Rand, und überträgt sie mit einem Stift zwei Mal darauf.

Auf die eine Vorlage übertragen die Kinder, etwa 7 bis 10 mm vom Rand entfernt, auch die Markierungen für die Stiche. Dafür legen sie die erste Schablone an zwei aneinandergrenzenden Kanten ihres ausgeschnittenen Stoff es an und übertragen die Markierungen als Punkte auf den Stoff . Danach drehen sie die Schablone, sodass auch an den weiteren zwei Stoffkanten Markierungen angebracht werden können.

Nun schneiden die Kinder jeweils ihre beiden Vorlagen mit der Schere aus.

Die zwei Stoffteile werden rechts auf rechts aufeinandergelegt. Das bedeutet, die schönen Seiten „küssen“ sich oder „schauen sich an“. Mit zwei Stecknadeln stecken die Kinder oder Sie die Stoff e aneinander fest. Die Nadeln sitzen am besten möglichst in der Stoffmitte, damit drum herum viel Platz zum Nähen bleibt!

Tipp:

Die auf dem Stoff eingezeichneten Markierungen für die Stiche erleichtern das Nähen mit der Hand. Natürlich können Sie diesen Schritt auch weglassen und die Kinder frei nähen lassen – je nachdem, wie viel Zeit Sie haben und wie geschickt die Kinder beim Nähen bereits sind. Markieren Sie auf jeden Fall, von wo bis wo die Kinder nähen sollen. Denn: An einer Stoffkante soll mittig eine etwa 3 cm große Öffnung bleiben!

Nachhaltigkeits-Tipp:

Als Stoffe können Bett - und Kissenbezüge oder auch Geschirrhandtücher herhalten, die Sie nicht mehr brauchen. Wichtig ist nur, dass sie aus Baumwolle sind!

Rund statt eckig?

Wenn Sie lieber runde Handwärmer nähen möchten, verwenden Sie einen Becher als Schablone. Die obere, offene Becherseite markiert den Umriss, die untere, etwas kleinere Bodenseite des Bechers dient als Rahmen für die Naht.

Variante 1: Von Hand genäht

Zuerst schneiden die Kinder sich einen Faden ab und fädeln ihn in die Nähnadel ein. Je nachdem, wie dick das Garn ist, nehmen sie es doppelt oder einfach. Doppelte Fäden verheddern leicht, sind aber stabiler. An das Ende des Fadens machen Sie jedem Kind einen dicken Knoten. An der auf dem Stoff markierten Öffnung beginnen die Kinder zu nähen: einstechen und nach hinten durchziehen. Bei der nächsten Markierung stechen sie von hinten nach vorn ein usw. Wenn sie das Ende, also die zweite Markierung der Öffnung, erreicht haben, nähen sie die ganze Strecke noch einmal – jetzt füllen sich die Lücken! Achten Sie darauf, dass die Kinder nicht zu fest anziehen, damit der Stoff glatt bleibt. Am Ende helfen Sie dabei, eine Schlaufe zu nähen und den Faden durchzuziehen (vernähen). Einen doppelten Faden können Sie auch abschneiden und mehrmals verknoten. Nun werden die vier Ecken des kleinen Stoffkissens nah an der Naht abgeschnitten und das Kissen kann bei der Öffnung gewendet werden, sodass die schöne Stoffseite sichtbar wird. Mit einem Stift lassen sich die Ecken ausarbeiten.

Handwärmer füllen und verschließen

Zum Schluss füllen die Kinder ihre kleinen Kissen mit Reis oder Leinsamen. Das geht am besten in Partnerarbeit und mithilfe eines Trichters. Der Handwärmer sollte nicht zu prall sein, damit er sich der Handinnenfläche flexibel anpassen kann. Ist das Kissen gefüllt, muss es nur noch verschlossen werden. Das Zunähen können geschickte Kinder mit einem einfachen Überwendlingstich schon selbst übernehmen. Dazu stechen sie vorn ein, führen den Faden über die Stoffkante nach hinten, stechen dann wieder ein und holen die Nadel vorn heraus. Führen Sie dabei die Nadel durch die entstehende Schlaufe, bekommen sie eine kleine Zierkante (Schlingenstich). Alternativ übernehmen Sie diese Aufgabe für die Kinder und nähen eine unsichtbare Kante mithilfe des Matratzenstiches (siehe Fotos): Sie stechen an einer Kante ein, führen die Nadel im ersten Stoff etwa 3 mm nach vorn und ziehen sie wieder heraus. Nun stechen Sie gegenüber vom ersten Einstich in den zweiten Stoff ein und wiederholen den gleichen Stich. Am Ende ziehen Sie am Faden und die Naht verschließt sich unsichtbar. Vernähen oder verknoten Sie den Faden und schneiden Sie ihn ab.

Variante 2: An der Nähmaschine

Wenn die Handwärmer hochwertig aussehen und möglichst feinen Reis oder Körner beinhalten sollen, ist es sinnvoll, sie mit der Nähmaschine zu nähen. Kindern macht das viel Spaß und schon Fünfjährige können das mit Unterstützung gut bewerkstelligen! Denken Sie aber daran, dass Sie nur je ein Kind an der Nähmaschine beaufsichtigen können. Bereiten Sie die Nähmaschine vor: Spulen Sie das passende Garn auf eine Spule und fädeln Sie Ober- und Unterfaden ein. Wählen Sie eine Universalnadel (Stärke 80) und einen Geradstich, etwa 2 bis 3 mm lang. Jetzt legen Sie den Stoff unter das Füßchen der Nähmaschine, senken das Füßchen – und das Kind kann losnähen! Die Naht sollte etwa „füßchenbreit“ sein, das heißt, der Fuß liegt an der Stoffkante an. Die Nahtzugabe beträgt ca. 7 bis 10 mm. Bei modernen Maschinen kann man die Geschwindigkeit mit einem kleinen Schieber reduzieren. Jede Naht muss am Anfang und am Ende verriegelt werden. Wenn das die Nähmaschine nicht automatisch macht, sind etwa zwei bis drei Stiche rückwärts zu nähen, damit die Naht gesichert ist. Das Kind näht von der ersten Markierung (Öffnung) bis zur nächsten Ecke. Dann lässt es die Nadel im Stoff stecken, hebt das Füßchen und dreht den Stoff um 90 Grad. Das Kind senkt das Füßchen wieder und näht bis zur nächsten Ecke – so lange, bis es bei der zweiten Markierung für die Öffnung ankommt. Auch in dieser Variante schneidet das Kind nun die vier Ecken des kleinen Stoffkissens nah an der Naht ab, wendet den Stoff und arbeitet die Ecken mit einem Stift aus.

Handwärmer füllen und verschließen

Mit einem kleinen Trichter lassen sich nun Reis oder Leinsamen einfüllen. Anschließend muss das Kissen nur noch zugenäht werden: Diese Aufgabe sollten Sie für die Kinder übernehmen. Dafür klappen Sie die Nahtzugabe nach innen und fixieren die Öffnung mit einer Stecknadel. Dann nähen Sie ganz nah an der Kante entlang und verriegeln die Naht. Fertig ist der kleine Handwärmer!

Handwärmer im Einsatz!

Erklären Sie den Kindern, wie man die Handwärmer verwendet: Man kann sie in der Mikrowelle oder auf der Heizung aufwärmen – eine Wohltat für kalte, kleine Hände! Alternativ lassen sich die Kissen auch im Kühlschrank oder der Gefriertruhe abkühlen, sodass sie bei kleinen Verbrennungen oder Stichen zum Einsatz kommen können.

Eltern-Tipp:

Falls Sie den Kindern die Handwärmer mit nach Hause geben, legen Sie den Infozettel bei, wie man diese behandelt. Auch wenn Sie solche Wärmekissen am Weihnachtsmarkt verkaufen, geben Sie den Käufer:innen die Info mit.

Hier finden Sie die Schablone und den Infozettel zum Download.

Bildquellen Yvonne Wagner
Kreativität und Musik Bastelangebot Bastelvorlage/Schablone Kreatividee Kunst und Musik Natur Umwelt Winter
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