02.07.2019
Marion Bischoff
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Erzähle von deinen Träumen! – Über Wünsche & Träume sprechen

Tanzende Monster oder eine Wolke als Bett – Kinderträume sind so vielfältig und bunt wie Kinderselbst. Wovon träumen Ihre Mädchen und Jungen? Die Geschichte von Emma führt Ihre Kinder fantasievoll ins Land der Träume. Nutzen Sie die Geschichte als Sprechanlass oder als Ausgangspunkt für ein Projekt zu Wünschen und Träumen.

In meinem Traumschloss

Emma ist traurig. Auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten hat es einen riesengroßen Streit mit ihrer Freundin Susi gegeben. Susi hat sie angebrüllt, dass sie nicht mehr ihre Freundin sei, und dann ist sie einfach weggelaufen. Emma sitzt in Omas Garten im Schatten des großen Kirschbaumes. Oma hockt neben ihr und streichelt ihr immer wieder über den Kopf. „Das wird schon wieder“, flüstert Oma. Emma lehnt sich an Omas Brust und schließt die Augen. Die Vögel zwitschern und der Wind rauscht leise in den Blättern des Baumes.

Auf einmal entdeckt Emma ein Stück weiter auf Omas Wiese ein Schloss. Langsam geht sie dorthin. Aus einem Fenster winkt Susi ihr zu. Dann hört sie ihre Freundin rufen: „Emma, komm! Ich will dir unser Traumschloss zeigen.“

Jetzt läuft Emma. Immer schneller, bis sie vor dem großen Tor steht. Das Tor glitzert in allen Farben des Regenbogens und an den Fenstern entdeckt Emma bunte Blüten. Als das Tor geöffnet wird, hält Emma die Hände vor die Augen. Auf dem Schlosshof glitzern bunte Steine. Ein Junge streckt ihr die Hand entgegen und sagt: „Hereinspaziert in das Kinderschloss.“

Emma folgt ihm. Jedes Mal, wenn sie den Fuß auf den Boden setzt, steigen kleine Sternchen in die Luft auf, tanzen um sie herum und fliegen weiter Richtung Himmel. Sie sieht ihnen nach, bis sie sie nicht mehr erkennen kann. Dann kneift sie die Augen zusammen, dreht ihren Kopf in alle Richtungen, doch Susi ist nirgends zu sehen. Nur der Junge, der ihr das Tor geöffnet hat, steht noch immer neben ihr. „Wo ist Susi?“, will Emma wissen.

„Ich bring dich zu ihr“, antwortet der Junge und nimmt Emma an der Hand. Kaum berührt er sie, glitzert auch Emmas Hand in allen Farben. Doch es bleibt keine Zeit, um nachzudenken, denn der Junge zieht sie hinter sich her zu einer Treppe. Jede Stufe hat eine andere Farbe und sobald Emma eine davon betritt, beginnt sie zu leuchten. Emmas Augen strahlen. So etwas Schönes hat sie noch nie gesehen. Am Geländer ranken rote, blaue und gelbe Blumen. Jede Blüte hat ein Gesicht. Sie nicken Emma zu und lächeln sie an.

Oben steht Susi. „Endlich bist du da, Emma.“ Sie umarmt ihre Freundin und sofort steigen wieder Sternchen in den Himmel. Doch dieses Mal sind auch Herzchen dabei.

„Was ... was ist mit unserem Streit?“ Emmas Lippen zittern, als sie diese Frage stellt. „Streit? Hier im Traumschloss streitet niemand. Und wir sind doch Freundinnen. Wir streiten erst recht nicht.“ Susi zwinkert ihr zu.

Dann dreht sie sich um und geht durch den Flur mit vielen glitzernden Lampen zu einem Raum, dessen Wände rosarot strahlen. Kleine Vögel fliegen umher und zwitschern lustige Lieder. Susi steht am Fenster. „Emma, komm. Sieh dir das an!“, ruft sie.

Emma eilt zu ihr. Draußen steht ein riesengroßer Baum. Darunter entdeckt Emma ihre Oma. Doch was ist das? Auf dem Baum wachsen gar keine Früchte. Dort wächst etwas ganz anderes. Was glaubt ihr wohl, was auf diesem Baum wächst?

Tipp

Passend zur Geschichte können die Kinder ihr ganz persönliches Traumschloss aus leeren Kartons, Fingerfarbe und Glitzerelementen wie Glitzerpulver nach eigenen Ideen gestalten. Wichtig ist dabei, dass jedes Kind seine Kreativität auslebt und keine Vorgaben einhalten muss. Die einzige wertvolle Hilfestellung, die Sie geben können, ist, dass die Kinder zunächst die einzelnen Kartonteile aneinanderkleben und erst danach mit Farbe bestreichen. Auf der noch flüssigen Farbe hält das Glitzerpulver besonders gut.

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