22.03.2022
Claudia Hohloch

Zu gut für die Tonne! – Lebensmittelverschwendung den Kampf ansagen

Jährlich werden in Deutschland rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen – das sind pro Person ca. 75 kg. Gleichzeitig leiden weltweit mehr als 900 Millionen Menschen Hunger. Mit den Lebensmitteln landen auch – im übertragenen Sinne – die Energien und Ressourcen für Herstellung und Transport in der Tonne.

Nachhaltig ernähren und einkaufen

Nicht nur wie man einkauft – also mit Stofftaschen, Dosen, saisonal – auch was man einkauft, nimmt Einfluss auf unsere Umwelt. So helfen kurze Transportwege, den CO2Ausstoß zu reduzieren, der Verzicht auf Billigfleischprodukte bietet der Massentierhaltung die Stirn und wer gentechnisch veränderte Lebensmittel meidet, tut der Erde und auch der eigenen Gesundheit etwas Gutes.

So gelingt der nachhaltige Einkauf

Auf Lebensmittel aus Massentierhaltung verzichten – auch bei Eiern und Milch! Auf Fleisch verzichten – vor allem von bedrohten Tierarten. Keine genmanipulierten Lebensmittel kaufen. Produkte mit dem Fairtrade Siegel bevorzugen. Lebensmitteln aus der Region und passend zur Saison den Vorrang geben. Frische Lebensmittel einkaufen: Weiterverarbeitete Produkte wie Pommes benötigen in der Produktion mehr Energie als die Kartoffel (ein Rezept für selbstgemachte Backofen-Pommes finden Sie in die Kita-Umwelt-Retter – Essen & Ernährung, S. 58). Fertigprodukte vermeiden (diese beinhalten oft klimaschädliches Palmöl). Obst von Erdbeerfeldern oder Obstbaumwiesen selbst ernten. Auch bei Wasser und Milch regional kaufen.

Schon gewusst 

Meal Prep, Batch Cooking oder einfach „Vorkochen“ kann Zeit, Geld und Ressourcen schonen. Denn wer hier gut plant, kauft nur genau das, was auch wirklich gebraucht wird. Beim Vorkochen von großen Mengen wird empfohlen, einen Tag in der Woche auszuwählen, an dem dann die Mahlzeiten für eine Woche vorbereitet werden. So ist jeden Tag etwas Frisches auf dem Tisch, kleinere Einkäufe zwischendurch fallen weg und Fertigprodukte – wenn es mal schnell gehen muss – werden überflüssig. Gut verpackt, kann man das vorbereitete Essen auch gut mit zur Arbeit oder in die Kita nehmen.

10 Tipps gegen Lebensmittelverschwendung

  1. Vor dem Einkaufen Vorratshaltung checken und nur das auffüllen, was tatsächlich gebraucht wird.
  2. Leicht verderbliche Lebensmittel nur in bedarfsgerechter Menge einkaufen oder gleich nach dem Einkauf einfrieren.
  3. Nur auf den Teller schöpfen, was tatsächlich gegessen wird – im Restaurant notfalls eine halbe Portion ordern.
  4. Reste einfrieren oder kühl lagern und zeitnah verzehren.
  5. Bei der Essensplanung alle Familienangehörigen berücksichtigen: Muss an bestimmten Tagen vielleicht weniger gekocht werden?
  6. Noch kurzfristig was fürs heutige Mittagessen einkaufen? Hier können auch Lebensmittel gekauft werden, deren Ablaufdatum bald erreicht ist.
  7. Obst und Gemüse mit Dellen schnell verwerten, bevor sie verderben.
  8. Überreifes Obst kann zu Mus oder Marmelade verarbeitet werden.
  9. Lebensmittel mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum? Auf die Sinne verlassen! Riecht es noch gut und sieht auch noch frisch aus? Dann kann es auch noch verwendet werden – das Mindesthaltbarkeitsdatum greift meist etwas vor, um kein Risiko einzugehen – je nach Lebensmittel kann ein Verzehr ein paar Tage nach Erreichen des Haltbarkeitsdatums noch unbedenklich sein.
  10. Krumme Gurke und eckiger Apfel? Obst und Gemüse, das nicht der Norm entspricht, hat dennoch die gleichen Inhaltsstoffe.

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