02.07.2019
Petra Bartoli
Redaktion

Und was kommt dann? – Mit Kindern das Ende einer Geschichte erfinden

Mit der Fähigkeit zu sprechen gewinnen Kinder in verschiedenen Bereichen Sicherheit und schaff en Grundlagen für weiteres Lernen. Sprache dient dazu, sich auszudrücken. Mit den richtigen Worten kann ein Kind mitteilen, wie es ihm geht, was es möchte und was nicht. Durch seine Sprache kann ein Kind mit seiner Umwelt in Kontakt treten. So werden soziale Beziehungen geknüpft und gepflegt. Mithilfe der folgenden Materialien trainieren die Kinder ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit, indem sie eine Geschichte erzählen bzw. nacherzählen. Außerdem erfi nden sie selbst das Ende der Geschichte – hier wird also zugleich ihre Phantasie angeregt.

Warum die sprachliche Ausdrucksfähigkeit in der Kita fördern?

Außerdem ist die Sprache Teil eines komplexen Prozesses, der neben dem Handeln und dem Begreifen die Grundlage für die Intelligenzentwicklung darstellt. Sprache verstehen und sich ausdrücken können wird dann auch zur Kernfähigkeit, wenn ein Kind in die Schule kommt. Denn Lesen und Schreiben lernen setzen einen altersentsprechenden Umgang mit der Muttersprache voraus.

Mithilfe der folgenden Materialien trainieren die Kinder ihre sprachliche Ausdrucksfähigkeit, indem sie eine Geschichte erzählen bzw. nacherzählen. Außerdem erfinden sie selbst das Ende der Geschichte – hier wird also zugleich ihre Phantasie angeregt.

Infos:

Alter: 5 bis 6 Jahre

Material:

  • Aufregung im Kindergarten – eine Geschichte mit offenem Ende (M1)
  • Der Verlauf der Geschichte – Bildkarten zum Kopieren (M2)
  • 1 Teddybär
  • 1 Tuch zum Verhüllen
  • Aufnahmegerät, z. B. ein Kassettenrecorder mit Mikrophon oder ein Smartphone

Vorbereitung

Kopieren Sie die Bildkarten M 2 auf dickes Papier, laminieren Sie die Seite und schneiden Sie dann die Karten aus.

Eine Geschichte hören und deren Ende selbst erfinden

Schritt 1 – die Kinder an das Thema der Geschichte heranführen

Treffen Sie sich mit den Kindern im Kreis. In der Kreismitte liegt unter einem Tuch verhüllt ein Teddybär. Dadurch sammeln Sie die Aufmerksamkeit der Kinder und machen sie neugierig. Lassen Sie die Kinder zunächst raten, was sich wohl unter dem Tuch verbirgt. Helfen Sie den Kindern, indem Sie den Teddybär immer weiter aufdecken. Zuerst sehen die Kinder zum Beispiel ein Stück vom Fell des Teddybären. Dann decken Sie beispielsweise eine Pfote auf. Wenn die Kinder erraten haben, was Sie unter dem Tuch versteckt hatten, enthüllen Sie das Kuscheltier. Erklären Sie den Kindern, dass dieses Tier eine wichtige Rolle in der folgenden Geschichte spielt.

Schritt 2 – die Geschichte Aufregung im Kindergarten vorlesen

Lesen Sie nun den Kindern die Geschichte Aufregung im Kindergarten (M 1) vor. Achten Sie dabei darauf, nach den einzelnen Absätzen jeweils kurz innezuhalten. So haben die Kinder genügend Zeit, das Gehörte zu verarbeiten und besser zu verstehen.

Der Schluss der Geschichte bleibt offen. Überlegen Sie mit den Kindern gemeinsam, wie die Geschichte weitergehen könnte. Stellen Sie Fragen, beispielsweise:

  • ‘ Wie könnte es weitergehen? oder
  • ‘ Was hättest du gemacht?

Suchen Sie gemeinsam mehrere Möglichkeiten, wie die Geschichte ausgehen könnte.

Mit Kindern das Ende einer Geschichte erfinden Weltentdecker

Schritt 3 – die Geschichte nacherzählen und ein eigenes Ende erfinden

Fragen Sie die Kinder nun, ob sie die Geschichte noch einmal nacherzählen können. Unterstützen Sie die Kinder dabei, die Geschichte zusammenzufassen, indem Sie nachfragen, zum Beispiel:

  1. ‘‘ Kannst du dich erinnern, was passiert ist?
  2. ‘‘ Warum ist das so?
  3. ‘‘ Wie ging es dann weiter?

Lassen Sie die Kinder schließlich selbst als richtige Geschichtenerzähler aktiv werden. Der Reihe nach darf jedes Kind einen Satz der Geschichte erzählen. Dazu lassen Sie ein Aufnahmegerät mitlaufen und die
Kinder sprechen in ein Mikrophon. Während der Tonaufnahme zeigen Sie die Ablaufkarten zur Geschichte (M 2) in der entsprechenden Reihenfolge, um den Kindern die Geschichte ins Gedächtnis zu rufen.

Nun können die Kinder verschiedene Schluss-Varianten erzählen. Dafür sollten sie die Kerngeschichte einfach noch mal erzählen und den neuen Schluss anfügen. So entstehen verschiedene Geschichten, die sich die Kinder später im Kindergartenalltag sicherlich gerne immer wieder anhören möchten. Und: Nebenbei werden die Kinder von Geschichte zu Geschichte immer sicherer und gewandter im Erzählen.

Schritt 4 – die Geschichte nacherzählen und malen

Lassen Sie die Kinder abschließend die Geschichte bzw. eine Szene daraus malen. So fördern Sie auch die Ausdrucksfähigkeit: Zum einen können sich die Kinder so auf eine weitere Weise ausdrücken lernen. Zum anderen gelingt es den Kindern, beim späteren Betrachten des Bildes die Geschichte noch einmal mit eigenen Worten nachzuerzählen.

Download-Material M1 und M2

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