Ein Patentrezept kann es für diese Frage leider nicht geben, denn so verschieden die Forderungen sind, so unterschiedlich „ticken“ auch die Eltern. Daher würde ich Ihnen in erster Linie empfehlen: Hören Sie, was „zwischen den Zeilen“ gesagt wird. Wo sind bei Eltern Existenzängste spürbar? Hat vielleicht jemand aufgrund der Krise seinen sicher geglaubten Job verloren? Nehmen Sie sich in den ersten Tagen und Wochen viel Zeit für Elterngespräche, planen Sie diese möglichst für alle Teammitglieder in den Dienstplan ein, sodass Sie kurzfristig eine Einladung für die Eltern aussprechen können. Wichtig wäre auch eine Besprechung mit den Elternvertretern einzuberufen, um die Situation zu besprechen und einen gemeinsamen Plan für die kommenden Wochen und Monate zu entwickeln. Hier lohnt es sich, den Träger mit „an Bord“ zu nehmen und auch dessen Wünsche/Forderungen einzubeziehen. Wenn Sie dann alle an einem Tisch sitzen und die verschiedenen Sichtweisen darlegen, finden Sie bestimmt auch einen gemeinsamen Weg zurück in die Normalität.
Letztlich sollten wir alle den Eltern auch entsprechendes Verständnis entgegenbringen, wenn sie ungehalten oder kritisch zurückkehren. Die Ausnahmesituation hat Spuren hinterlassen. Bei Eltern, Kindern, aber auch bei Ihnen und Ihrem Team.
Ich möchte Ihnen daher besonders den Artikel aus Ausgabe 2 von Praxis Kitaleitung zum „aktiven Zuhören“ ans Herz legen. Das kann in dieser Situation sicherlich Türen öffnen.