28.10.2020
Marion Bischoff

Die Regenwolke und der Sturmriese - Eine Fantasiegeschichte

Im Herbst regnet und stürmt es oft gleichzeitig. Regentropfen trommeln gegen die Fensterscheiben, weil der Sturm sie treibt. Von diesem Schauspiel erzählt die folgende Geschichte.

Und so geht die Fantasiegeschichte:

„Juhu! So dick und grau und voller Regenwasser war ich noch nie!“, jubelt die Regenwolke. Zu den kleinen Wölkchen um sich herum sagt sie: „Und euch Winzlinge kann man von der Erde aus nicht einmal sehen!“ Sie schüttelt sich vor Lachen und schon fällt ein bisschen Regen auf die Erde. Sofort hält sie inne. Sie will einen großen Regen hinunterschicken, um den Menschen Angst zu machen. Dafür braucht sie jeden Tropfen. „Ich werde so viel Regen hinunterfallen lassen, dass Bäche und Flüsse überlaufen und sich keiner sich aus dem Haus traut. Hahaha!“

Die Wölkchen schauen sie traurig an. „Warum willst du denn die Menschen ärgern? Was hast du davon, wenn sie sich Sorgen machen, weil die Flüsse über die Ufer steigen?“

 „Dann sehen sie, dass ich die stärkste Macht der Welt bin. Keiner ist stärker als ich!“, brüllt die dicke Regenwolke. Sie bäumt sich auf und sieht wirklich bedrohlich aus. Groß und grau und verdeckt den ganzen Himmel.

Auf einmal hört man ein leises Pfeifen und Rauschen. Von der dicken Wolke reißt ein kleiner Fetzen ab.

 „Stark! Du? Dass ich nicht lache!“ Die Stimme des Sturmriesen wird immer lauter. Wenn er lacht, klingt es, als würde er husten. „Ich bin viel stärker als du! Wenn ich will, fallen auf der Erde die Bäume um, Dächer fliegen von den Häusern, die Spielsachen der Kinder fliegen durch die Luft. Wenn ich will, kann dein Regen keinen Schaden anrichten.

“ „Du bist ja nicht einmal zu sehen! Wer willst du denn sein? Hallo? Wo bist du denn?“ Die Regenwolke lacht und wieder fallen ein paar dicke Tropfen aus ihr heraus.

Da saust ein heftiger Windstoß heran und aus den dicken Regentropfen werden tausend winzig kleine glitzernde Tröpfchen. Sie sind so klein, dass man sie auf der Erde nicht einmal bemerkt.

Die Regenwolke wird böse. „Hau ab, du blöder Sturmriese! Mach mir nicht mein Spiel kaputt! Ich will die Menschen ärgern.“

 Der Wind säuselt ganz leise, fast unhörbar. Was er wohl vorhat? Die Wölkchen rutschen dicht zusammen und beobachten gebannt die dicke Regenwolke, die sich erst zusammenzieht und dann ausbreitet. Plötzlich fallen die ersten dicken Tropfen aus ihr heraus und landen auf der Erde. Die Menschen laufen zu ihren Häusern oder ziehen die Köpfe ein. Die Kinder rennen vom Spielplatz und suchen Schutz unter einem Baum. Regen prasselt herunter auf die Erde, Dreck spritzt hoch.

Auf einmal jault der Sturmriese auf, pfeift den Regen hinein und macht aus den dicken Tropfen unzählige kleine Tröpfchen. Er streut sie über die ganze Erde. Sie landen auf den Bergen und im Meer, in den Gärten der Menschen und auf dem Spielplatz.

Die Wölkchen schauen gebannt, wie die Regenwolke schrumpft. Sie zieht einen Schmollmund. „Schau doch, die Menschen freuen sich über deinen Regen, weil sie ihre Gärten nicht mehr gießen müssen, und die Kinder springen mit Gummistiefeln durch die Pfützen.“

Nach einer Weile sagt die Regenwolke, die jetzt ebenso klein ist wie die anderen Wölkchen: „Stimmt. Es ist wirklich schön, dass sich alle freuen. Beim nächsten Mal schicke ich kleine Regentröpfchen auf die Erde!“

  „Dann ruf mich, wenn du bereit bist. Ich komme und helfe dir dabei!“ Ein letztes Mal saust die Windböe zwischen den Wolken hindurch und treibt sie auseinander. Dann rührt sich kein Lüftchen mehr. Hinter den Wolken blinzelt jetzt die Sonne und schickt ihre warmen Strahlen auf die Erde.   

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