17.01.2023
Katja Schanz

Das 5 x 1 des souveränen Agierens

Selbstbewusst auftreten – wer wünscht sich das nicht. Vor allem als Führungskraft ist dies ein Ziel. Die gute Nachricht: Das zu erreichen, ist durchaus machbar.

1. Der gerade Rücken signalisiert Standfestigkeit und Kompetenz

Eine wichtige Voraussetzung für eine souveräne Körpersprache ist eine aufrechte Haltung. Dies bedeutet nicht, dass sie ständig steif und starr sein muss – aber es ist wichtig, nicht in sich zusammengesunken oder krumm zu stehen oder zu sitzen. Es ist sogar evolutionär bedingt, dass Menschen mit gerader Körperhaltung souveräner wirken und für uns mehr Kompetenz ausstrahlen.

Profi-Tipp:

Stellen Sie sich vor, ein unsichtbarer Faden zieht Ihren Kopf nach oben. Machen Sie Ihren Rücken gerade und Ihren Hals lang, atmen Sie einmal tief ein und entspannen Sie sich beim Ausatmen. Ihr Kopf wird gehalten. Nun haben Sie eine aufrechte und natürliche Körperhaltung.

2. Ihr Tempo im Raum löst Gefühle beim Gegenüber aus

Ihr Tempo, mit dem Sie sich bewegen, sollte nicht zu hektisch sein. Hierbei geht es sowohl um das Schritttempo als auch das Tempo Ihrer Gestik und das Sprechtempo. Eine ruhige und gelassene Körperhaltung und Redegeschwindigkeit strahlt Souveränität aus.

Profi-Tipp:

Nutzen Sie, gerade in Stresssituationen, das Antistress- Protokoll 2-1-6. Das bedeutet: Zwei Sekunden einatmen, eine kurze Pause machen, erneut eine Sekunde tief einatmen und dann langsam sechs Sekunden lang ausatmen. Diese Atmung kann durchaus zwei- bis dreimal wiederholt werden. Der Parasympathikus im Gehirn wird aktiviert und das Stresslevel im Körper merklich heruntergefahren. So reduziert sich fast automatisch das Tempo wieder auf ein normales Niveau.

3. Weichmacher sorgen dafür, dass man unsicher wirkt

Ebenso wichtig wie eine souveräne Körpersprache ist eine souveräne Sprache. Die Wortwahl sollte bewusst sein, und es ist wichtig, klar und deutlich zu sprechen. Auch hier gibt es ein paar einfache Tipps, um sofort kompetenter und souveräner zu wirken.

Profi-Tipp:

Vermeiden Sie jede Form von Weichmachern. Weichmacher in der Sprache sorgen dafür, dass alle Aussagen in ein Licht des Zweifelns gestellt und hinterfragt werden. Weichmacher sind Worte wie: „Sollte, könnte, würde, hätte, vielleicht, bestimmt, möglicherweise usw.“ Es macht einen Unterschied, ob Sie sagen: „Wir machen heute um 12 Uhr Mittagspause und unsere Kinder machen dann ihren Mittagsschlaf.“ Oder: „Wir werden vermutlich gegen 12 Uhr bestimmt eine Pause machen. Die Kinder, die dann müde sind, werden vielleicht schlafen.“ Untersuchen Sie Ihre Sprache bewusst auf diese Weichmacher und merzen Sie diese Stück für Stück aus. Natürlich können wir nicht zu jedem Sachverhalt immer eine 100 Prozent- Aus sage machen, aber es geht deutlich häufiger, als wir es in unserer Sprache zum Ausdruck bringen.

4. Füllwörter vermindern die Wirkung

Eine bewusste Wortwahl und Aussprache sind wichtig, um eine souveräne Ausstrahlung zu erreichen. Es ist ratsam, Füllwörter wie „also“, „eigentlich“ oder „irgendwie“ zu vermeiden und stattdessen klar und deutlich zu sprechen. Ebenso sind auch Fülllaute wie „Ähm“ und „Äh“ echte Kompetenzsenker. Sie hinter lassen beim Gegenüber das Gefühl, dass wir nicht wissen, was wir sagen wollen oder generell unsicher sind.

Profi-Tipp:

Nehmen Sie immer mal bei einzelnen Gesprächen Ihre eigene Stimme mithilfe Ihres Smartphones auf und hören Sie im Nachgang an, was Sie gesagt haben. Es kann anfangs unangenehm sein, sich selbst zuzuhören, aber auch extrem lehrreich.

5. Eine ruhige Stimme signalisiert Selbstvertrauen

Die Stimme ist ebenso wichtig wie die Körperhaltung und die Sprache. Sie sollte ruhig und gelassen klingen – keinesfalls schrill oder nervös. Auch das Tempo sollte nicht zu schnell sein und Pausen zwischen den Sätzen sind wichtig, damit alles gut verstanden wird. Eine ruhige Stimme strahlt Souveränität aus und signalisiert Zuversicht und Selbstvertrauen.

Profi-Tipp:

Atmen Sie immer wieder bewusst in den Bauch und in deine Flanken. Durch die Bauchatmung entspannt dein Zwerchfell und die Stimme bekommt mehr Volumen, Tiefe und Kraft. Nimm bewusst tiefe und lange Atemzüge.

Fazit

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Job als Kita-Leitung sehr anspruchsvoll ist. Es ist wichtig, nicht nur fachlich kompetent zu sein, sondern auch über viele soziale Kompetenzen zu verfügen. Diese sind jedoch nicht immer leicht zu erlernen und setzen viel Einsatz und Engagement voraus. Trotzdem lohnt es sich, sich in diesen Bereichen weiterzubilden und zu lernen. Hierdurch wird die Arbeit in der Kita deutlich einfacher und Sie ermöglichen den Kindern einen besseren Start ins Leben. Ihre Stimme hat dabei einen großen Ein_ uss. Oft ist es gar nicht so wichtig, was gesagt wird, sondern vielmehr, wie man es sagt. Umso vorteilhafter ist es, dass Sie Ihre Stimme kennen und sie trainieren und lernen, sie als Werkzeug richtig einzusetzen. Sie können Ihre Wahrnehmung durch andere Menschen maßgeblich verändern und mit Ihrer Stimme so zeigen, wie Sie verstanden werden möchten. Der Klang und die Präsenz Ihrer wahren Stimme entscheidet, ob Sie für kompetent gehalten werden. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ausprobieren meiner Tipps.


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Katja Schanz ist Schauspielerin und Trainerin für Stimme und Authentische Selbstpräsentation. Durch ihren Lieblingstrainer hat sie 2011 angefangen, ihr eigenes Stimmpotenzial zu entfalten, und das hat sie nachhaltig beeindruckt und geprägt. www.katjaschanz.de

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