30.10.2023
Katrin Weitzer

Opa Hans erzählt aus seiner Kindheit

Die Vergangenheitsform von Verben anwenden

Wenn es um vergangene Ereignisse geht, sprechen wir in der Vergangenheitsform. Kinder verwechseln oft die Gegenwart mit der Vergangenheit. Im folgenden Beitrag reisen Sie mit den Kindern bewusst in der Zeit zurück, um den Unterschied zu erfahren. Wenn Opa Hans von früher erzählt, erschließt sich die Verwendung der passenden Verbformen auf lebendige Weise. Erkunden Sie gemeinsam Vergangenes.

RAAbits Sprachbildung in der Kita

So geht die Übung für die Vergangnheitsform

Setzen Sie sich mit den Kindern in einen ruhigen Bereich. Fragen Sie sie, ob ihre Großeltern oder andere Bekannte schon einmal etwas aus ihrer Kindheit erzählt haben. Vielleicht möchte die eine oder der andere etwas dazu sagen. Erzählen Sie den Kindern anschließend die Geschichte von Opa Hans.

Tipp

Sprechen Sie im Anschluss gemeinsam mit den Kindern über die Geschichte. Fragen Sie die Kinder, ob sie sich gemerkt haben, was Opa Hans gerne gespielt hat und welche Erfahrungen er mit der Schule gemacht hat. In der Reflexion wird aktiv die Vergangenheitsform betont.

Opa Hans erzählt aus seiner Kindheit

Opa Hans sitzt gemeinsam mit Carlo, seinem Enkel, bei Tisch. Sie spielen das Kartenspiel „Mau-Mau“. Als Carlo zum vierten Mal gewinnt, fragt er Opa Hans plötzlich: „Opa, wie war das eigentlich in deiner Kindheit, als du ein kleiner Junge warst? Gab es da auch so viele Spiele? Was hast du früher am liebsten gespielt?“ Opa Hans setzt ein breites Lächeln auf. Dann sagt er: „Ach, mein lieber Carlo, als ich klein war, da gab es nicht so viele Spiele wie heute. Trotzdem war uns nie langweilig. Wenn du es genau wissen willst, hör gut zu, dann er zähle ich dir von damals. Und davon, was ich in meiner Kindheit gerne gemacht habe. Seitdem sind bestimmt schon 70 Jahre vergangen!“ Carlo spitzt die Ohren und hört genau zu, was Opa Hans ihm erzählt.

Opa Hans spricht:

„Als ich ein kleiner Junge war, spielte ich mit meinen zwei Brüdern am liebsten draußen. Wir waren oft im Wald und haben dort nach Stöckchen und Ästen gesucht. Mit den Stöcken hatten wir uns einmal sogar ein Zelt gebaut. Darin konnte man sich wunderbar verstecken. Wir liebten die Natur. Sehr gerne kletterten wir auf Bäume. Ich war genauso geschickt damals, wie du es heute bist, mein lieber Carlo. Wenn wir einmal nicht ins Freie gehen konnten, beschäftigten wir uns drinnen. Würfelspiele mochte ich sehr. Oder das Spiel Mikado, bei dem man dünne Stäbchen, die übereinandergeworfen wurden, aus dem Stäbchenhaufen ziehen musste, ohne dabei ein anderes Stäbchen zu bewegen.“ Carlo ist begeistert, dass Opa Hans noch Spiele aus der Kindheit kennt. Er fragt aufgeregt: „Opa, wie war das eigentlich mit der Schule? Was hattest du denn für einen Schulranzen und wie bist du zur Schule gekommen?“

„Mein Schulranzen sah damals ganz anders aus als die Schulranzen heute. Der war nicht so schön bunt, aber dennoch habe ich ihn gerne getragen. Es war ein Ranzen aus Leder und er war dunkelbraun mit silbernen Schnallen. So gut gepolstert wie deiner war er nicht. Den Schulweg haben wir zu Fuß bewältigt. Wir waren eine ganze Gruppe voller Kinder, die sich zeitig am Morgen gemeinsam auf den Weg ins Dorf machten. Der Fußmarsch dauerte gut 30 Minuten, aber wir waren fit und deshalb hat es mich nicht gestört. Auch in der Schule machte das Lernen Spaß. Es war schön, wenn ich dort neue Dinge erfuhr, z. B. wie man einen Rechenschieber benutzt. Das zeigte ich dann meinen jüngeren Geschwistern zu Hause.“

„Das klingt alles sehr spannend, Opa. Ich finde es toll, dass du dich noch so genau an manches erinnern kannst“, staunt Carlo. Opa Hans lacht und sagt: „Ja, die schönen Erinnerungen aus der Vergangenheit geraten eben nie in Vergessenheit!“

Bildquellen Image Source / GettyImages
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