Zurück in die Kita - ein gelingender Neustart nach den Kita-Schließungen

Infos für Fachkräfte im U3-Bereich
 

Antworten von: Almut Aden, Renate Bernstein

 

Jene Kinder, die schon länger in der Einrichtung sind, werden sich wahrscheinlich nach kurzer Zeit wieder gut einfinden, so wie nach langen Ferien. Nach dieser langen Pause ist es jedoch auch wahrscheinlich, dass manche Kinder, vor allem die Jüngeren oder diejenigen, deren Eingewöhnung erst vor kurzem stattgefunden hatte, wieder eine Eingewöhnung benötigen. Die erneute Eingewöhnung folgt im Prinzip den Notwendigkeiten, denen eine erste Eingewöhnung auch folgt und die bestenfalls basierend auf aktuellen entwicklungspsychologischen Erkenntnissen in der Konzeption niedergeschrieben ist. Eine solide Eingewöhnung unterstützt das Kind dabei, in der Kita gut anzukommen, Vertrauen zu den Fachkräften aufzubauen, sich sicher zu fühlen und sich stressfrei in der Kita aufhalten zu können.
 
In welchem Fall eine erneute Eingewöhnung nötig ist, muss durch Beobachtung und Rücksprache mit den Eltern am Verhalten des Kindes abgelesen werden. Wenn eine erneute Eingewöhnung notwendig ist, dann läuft diese so ab wie in der Einrichtung üblich. Bestenfalls werden die Eingewöhnungen gestaffelt, also nicht alle Kinder auf einmal eingewöhnt, sondern so, dass man sich Zeit nehmen kann für die einzelnen Kinder und deren Bedürfnisse. Die Eingewöhnung sollte langsam gesteigert werden, so wie es in jeder guten Konzeption hoffentlich geschrieben steht: stufenweise, an den Signalen und Bedürfnissen des Kindes entlang. Die (erneute) Eingewöhnung ist dann abgeschlossen, wenn das Kind ohne Stress in der Kita sein kann, wenn es sich von den Fachkräften wickeln und trösten lässt und sich morgens gut von den bringenden Bezugspersonen lösen kann.

 

Sie können den Kindern das anhand von Begriffen und Bildern erklären, die den Kindern bekannt sind. Wichtig ist, Sicherheit zu vermitteln und keine Ängste zu schüren. Es kommt darauf an, den Kindern altersangemessen und passend zum Entwicklungsstand die aktuelle Situation verständlich zu machen. Dies könnte ungefähr so lauten: „Du hattest selbst ja auch schon mal einen argen Husten und vielleicht auch Fieber oder dein Freund/deine Freundin auch. Deswegen musstest du bestimmt auch schon mal aus dem Kindergarten zu Hause bleiben. Und jetzt gerade ist es so, dass nicht nur hier im Dorf/in der Stadt manche Leute Husten haben, sondern über die ganze Welt verteilt, in fast allen Ländern, haben manche Menschen Husten und Fieber. Und damit nicht noch mehr Leute das kriegen, deshalb müssen wir alle mehr zu Hause bleiben und dürfen nicht so raus wie sonst. Wir können selbst was dafür tun, dass weniger Leute Husten und Fieber kriegen. Ganz wichtig ist, dass wir gut Hände waschen (sollen wir das mal hier zusammen machen?) und dass wir Abstand von anderen Leuten halten (sollen wir hier mal abmessen, wie viel Abstand das ist?). Und wenn wir alle gut mitmachen beim Händewaschen und Abstand halten und keine anderen Leute besuchen, dann dürfen wir bald schon wieder mehr raus."

 

Kleinkinder entdecken täglich ihre Umwelt mit Neugier und Forscherdrang. Dabei nutzen sie häufig Hände, Lippen und Mund, um taktile oder orale Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Materialien zu sammeln. Doch nicht nur Form, Oberflächenbeschaffenheit, Materialhärte oder gar Geschmack bei Lebensmitteln werden erkundet. Mit dem Berühren und in den Mund stecken von vielfältigen Materialien wie Spielsachen, Bücher, Puzzles, Türen, Türklinken, Einkaufswägen oder auch dem Boden und im Garten vor allem über den Sand, können auch gefährliche Erreger übertragen werden.

Insbesondere Magen-Darm-Erkrankungen und Erkältungs- und Grippeerreger werden durch ungenügende Handhygiene verbreitet. Kinder können selbstverantwortlich und rein feinmotorisch erst ab einem Alter von ca. fünf bis sechs Jahren für eine sichere Händehygiene sorgen.

Es ist jedoch von besonderer Bedeutung so früh wie möglich lustvoll und selbstverständlich Hände waschen zu lernen. Das gemeinsame Plätschern an der Waschrinne in der Krippe eignet sich hierfür besonders gut und in der Gruppe macht´s auch meistens viel mehr Spaß. Und so lernen Kinder von klein auf, dass Hände waschen zum ganz normalen Alltag immer wieder dazugehört.

Acht Schritte zum effektiven Händewaschen

  1. Ärmel hochkrempeln
  2. Die Hände unter fließend warmem Wasser nass machen.
  3. Seife aus dem Seifenspender in die Handfläche geben.
  4. Die Seife zwischen den Handflächen verteilen.
  5. Hände umdrehen und die Seife kreisförmig auf den Handrücken verreiben.
  6. Jeden Finger und die Zwischenräume einzeln einseifen.
  7. Seife mit warmem Wasser abspülen.
  8. Hände mit einem sauberen Tuch gut abtrocknen.

Wann sollten Kinder Hände waschen?

Auch Erwachsene wissen, dass zu häufiges Händewaschen zum Austrocknen der Haut führt. Es gibt jedoch ein Hand-wasch-muss vor dem Essen oder dem Zubereiten von Nahrungsmitteln, nach dem Toilettengang, nach dem Nase putzen, Niesen oder Husten in die Handflächen, nach dem Kontakt mit kranken Personen und beim nach Hause kommen (nach der Kita, nach dem Bus- oder Bahnfahren, einkaufen u.s.w.)

Wie sollten Kinder Hände waschen?

Kleine Kinder besitzen noch kein Bewusstsein für die richtige Handhygiene. Klebrige Finger oder matschige Hände reiben sie an Hosen oder Tüchern ab und halten auch mal ihre Hände kurz unter fließendes Wasser.  Doch die acht Schritte zum effektiven Händewaschen können sie bereits ab 1,5 Jahren mit Hilfe eines Erwachsenen erlernen. Wichtig sind hier natürlich die Vorbildfunktion der Erzieherin und die Gestaltung einer positiven Lernumgebung. Richtiges Händewaschen dauert mindestens 30-60 Sekunden und kann von einer Sanduhr oder einem Handwaschlied in entsprechender Länge begleitet werden. In der Gruppe immer einen Seifenspender und kein Seifenstück aus hygienischen Gründen verwenden. Wer möchte kann auch eine weiche Bürste zusätzlich benutzen. Kinder nie zum Beeilen auffordern. Händewaschen soll als lustvolle Tätigkeit und kleine Wellness für den eigenen Körper erfahren werden.

Wie sollten Kinder zum Händewaschen motiviert werden?

Erwachsene können Kinder immer wieder ans Händewaschen erinnern und dies positiv verknüpfen („Wir waschen erst die Hände und dann frühstücken wir!“). Die Einführung eines Belohnungssystems hilft den Kindern, die nicht gerne ihre Hände waschen, dies doch zu tun. Zum Beispiel darf sich jedes Kind nach dem Händewaschen einen dicken Punkt malen oder kleben. Mit fünf oder zehn Punkten erhält jedes Kind eine besondere Belohnung (zum Beispiel ein kleines Geschenk oder einen freien Wunsch).

Hände waschen oder desinfizieren?

Handdesinfektionen haben im medizinischen Bereich ihre Berechtigung. Sie gehören jedoch nicht in Kinderhände. Eine gut erlernte Handreinigung mit Wasser und Seife ist für eine normale Handhygiene im Kindesalter völlig ausreichend.

Materialien für Kinder, Eltern und die Kita

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.bzga.de) verfügt über unterschiedliche Infomaterialien zum richtigen Händewaschen und diese können kostenfrei über die Homepage bezogen werden.

 

Hier gilt das Gleiche wie bei anderen Gelegenheiten von herausforderndem Verhalten auch. Kinder, die aggressives oder sonstiges herausforderndes Verhalten zeigen, brauchen zuallererst Fachkräfte, die sich bemühen, sich in das Kind hineinzuversetzen und zu verstehen, warum das Kind sich so verhält. Die das Kind trotz seines Verhaltens erst einmal so annehmen, wie es ist und es als Person wertschätzen, vielleicht sogar sich fragen: Was kann das Kind gut? Was schätze ich an dem Kind? Wo sind seine Stärken und Ressourcen? Kinder, die herausforderndes Verhalten zeigen, brauchen – wie alle Kinder – Bezugspersonen, die sie wertschätzen und respektvoll behandeln. Zugleich brauchen sie klare (sinnvolle) Regeln und Grenzen, denn diese geben Sicherheit. Um dem herausfordernden Verhalten pädagogisch angemessen zu begegnen, könnte folgendes Vorgehen hilfreich sein:

  1. Das Kind genau beobachten. Wann tritt das herausfordernde Verhalten auf? In welchen Situationen? Wer ist mit dabei? Ist das Kind müde in diesen Situationen? Ist es ihm zu eng? Tritt das Verhalten zu bestimmten Zeiten auf? Ist das Kind hungrig?
  2. Versuch des einfühlenden Verstehens des Kindes: Warum könnte das Kind das Verhalten zeigen? Wenn ich mich versuche, in das Kind einzufühlen: was für Ideen/Bilder kommen mir? In welchen Situationen zeig(t)e ich auch schon solches Verhalten? Von welchen Situationen kenne ich solch ein Verhalten aus Beobachtungen anderer Kinder? Was könnte der Sinn sein für das gezeigte Verhalten? Was ist der gute Grund, den das Kind für sein Verhalten haben könnte?
  3. Eine Handlung planen, basierend auf dem genauen Beobachten und Einfühlenden Verstehen. Überlegen, was man konkret in dieser Situation tun könnte, um dem Kind gerecht zu werden. Möglicherweise kann solch herausforderndes Verhalten bereits im Voraus vermieden werden, indem räumliche Enge vermieden wird? Vielleicht kann in ruhigen Momenten (!) mit dem Kind gesprochen werden: Warum machst du das? Was brauchst du? Was hilft dir? Bist du in solchen Momenten wütend/traurig/ärgerlich/unsicher/hilflos? Auch das eigene Verhalten als Fachkraft reflektieren: Wie verhalte ich mich in Momenten, in denen Kinder herausforderndes Verhalten zeigen? Macht mich das unsicher/ängstlich/wütend/hilflos? Wie reagieren die anderen Fachkräfte? Auch die Eltern fragen: Zeigt das Kind zu Hause ähnliches Verhalten? Wie reagieren die Eltern? Was hilft zu Hause? Was hilft nicht? Wie können wir gemeinsam an einem Strang ziehen? Es geht darum, das Kind nicht auszuschließen oder zu strafen, sondern es in seinen Bedürfnissen ernst zu nehmen und die passende Handlungsstrategie mit den anderen Fachkräften und Eltern gemeinsam auszuwählen (je nach Alter und Entwicklungsstand auch mit dem Kind). Deshalb gibt es auch kein Rezeptewissen, sondern es geht darum, sowohl dem jeweiligen Kind mit seinen Bedürfnissen als auch zugleich die Interessen der Gruppe und der Fachkräfte wahrzunehmen und diesen gerecht zu werden.
  4. Einige Zeit die geplante Handlung ausführen. Beobachten, was geschieht.
  5. Evaluieren: Was hat es gebracht? War es nützlich? Hat sich das Verhalten des Kindes geändert? Waren die Handlungen zielführend? Wenn ja: weiter so. Wenn nein: Beginn von vorne bei 1.

 

Die Corona-Pandemie sorgt auch für eine Bewegungskrise. Gerade diese fehlt den Kindern im Moment ganz besonders. So waren oder sind die Sporthallen und Spielplätze geschlossen. Und die Ausgangsbeschränkungen innerhalb Deutschlands sehr unterschiedlich. Besonders Familien, die keinen eigenen Garten haben, stehen derzeit vor einer großen Herausforderung, dem Bewegungsdrang ihrer Kinder gerecht zu werden. Und auch in der Kita möchten die Kinder jetzt viel mehr körperlich aktiv werden. Die folgenden Spiele sollen Ideen für die Familien in der Wohnung sein. Dabei wurden bewusst Spiele ausgewählt mit Materialien die in (fast) jedem Haushalt vorhanden sind. Sie können Sie aber auch prima in Notgruppen oder in verkleinerten Kita-Gruppen nutzen.

  1. Sockenball

Alter: ab 2,5 Jahren

Material:

  • 1 Eimer
  • 3 Paar Socken

Falten Sie die Socken zu kleinen Bällen. Stellen Sie den Eimer ein paar Meter entfernt vom Kind auf. Geben Sie dem Kind die drei Sockenbälle.

Das Kind versucht die Sockenbälle in den Eimer zu werfen. Wenn es gut klappt können Sie den Eimer noch ein Stück weiter entfernt aufstellen.

Variation: Stellen Sie den Eimer auf einen Stuhl.

 

  1. Packesel

Alter: ab 2 Jahren

Material:

  • 6-8 Plastikbecher

Das Kind geht in den Vierfüßlerstand. Als kleiner Packesel probieren die Kinder so viele Becher wie möglich zu transportieren. Anschließend können die Kinder versuchen die Becher bei Mama oder Papa auf den Rücken zu stellen, ohne dass die Becher runterfallen.

 

  1. Wäscheklammern klauen

Alter: ab 2 Jahren

Material:

  • Wäscheklammern

Befestigen Sie bei den Kindern und bei sich selber jeweils zwei Wäscheklammern an der Kleidung. Dann beginnt das Spiel. Sie dürfen sich gegenseitig die Wäscheklammern klauen. Die geklauten Wäscheklammern dürfen anschließend an der eigenen Kleidung befestigt werden. Wer am Ende des Spiels die meisten Wäscheklammern hat, gewinnt das Spiel.

 

  1. Schlittschuh laufen

Alter: ab 3 Jahren

Material:

  • 2 alte Staubtücher pro Kind

Die Kinder legen jeweils ein altes Staubtuch unter ihre Füße. Damit probieren die Kinder auf glatten Böden wie mit Schlittschuhen zu laufen. Motivieren Sie ihr Kind auch zu kleinen Kunststücken, wie eine Pirouette.
 

  1. Pferderennen

Alter: ab 2 Jahren

Knien Sie sich mit den Kind(ern) auf den Boden. Erläutern Sie den Kind(ern) den Ablauf des Pferderennens  Alle „Pferde“ laufen los, indem sie mit ihren Händen gleichzeitig auf die Oberschenkel klatschen.

  • Rechtskurve: weiter auf die Oberschenkel klatschen und sich nach rechts beugen
  • Linkskurve: weiter auf die Oberschenkel klatschen und sich nach links beugen
  • Holzbrücke: auf die Brust mit den Fäusten klopfen
  • Sprung über den Wassergraben: aus den Knien kurz hoch in den Kniestand
  • An der Tribüne vorbeigaloppieren: breit lächeln und winken
  • Endspurt: ganz schnell auf die Oberschenkel klopfen

 

  1. Hörspiele in Bewegung

Alter: ab 3 Jahren

Material:

  • 1 Hörspiel, 1 Wiedergabegerät

Sie hören sich mit den Kindern ein Hörspiel an und machen daraus ein Bewegungsspiel. Immer wenn z.B. bei Benjamin Blümchen das Wort „Zoo“ fällt, wird eine Kniebeuge gemacht oder bei „Benjamin“ einen Elefantenrüssel und bei „Otto“ hüpfen die Kinder dreimal auf der Stelle. 

 

  1. Kuscheltierlauf

Alter: ab 2 Jahren

Material:

  • viele Kuscheltiere
     

Verteilen Sie die Kuscheltiere in der gesamten Wohnung. Die Kinder suchen immer ein Kuscheltier und bringen es so schnell wie möglich zu Ihnen.
Variante: Je nach Alter der Kinder nennen Sie ein bestimmtes Kuscheltier und dieses wird gesucht. 

(von Britta Bartoldus)

Es gilt, was immer gilt: Die Grundbedürfnisse der Kinder müssen gestillt werden. Ist ein Kind weinerlich oder anhänglich, dann braucht das Kind Nähe, Trost, Schutz und Geborgenheit. Erst wenn das Grundbedürfnis nach Nähe und Sicherheit gestillt ist, kann das Kind explorieren und die Welt erkunden, das heißt mit anderen Kindern spielen. Dies ist in aktuellen Zeiten besonders vorrangig, in denen die Kinder vielleicht tatsächlich verunsichert sind, weil sie spüren, dass die Erwachsenen um sie herum teilweise selbst verunsichert sind, an die Grenzen ihrer Belastung kommen und Nerven zeigen. Schutz und Sicherheit kann auch mehreren Kindern zugleich vermittelt werden: indem gemeinsam eine Höhle gebaut wird (zum Beispiel mit großen Tüchern unter einem Tisch) und die Fachkraft sich mit den Kindern hineinsetzt, wobei die Kinder tonangebend mitwirken, damit es für sie wirklich eine schutzgebende Höhle ist. Auch eine gemeinsame Bilderbuchbetrachtung, zu der alle, die dabei sein wollen, sich aneinander kuscheln, kann tröstlich wirken. Das Singen von Wiegenliedern kann beruhigend sein. Hier können die Kinder in einem großen Tuch der Reihe nach geschaukelt werden, auch das vermittelt Geborgenheit. Ebenfalls hilfreich kann das Erzählen einer passenden Geschichte sein wie zum Beispiel die Heule-Eule. Oder es werden lustige Geschichten erzählt, die ermutigen und humorvoll sind. Denn ermutigende und lustige, humorvolle Geschichten verströmen Optimismus und Zuversicht und spenden so Kraft.

 

 

Grundsätzlich sollten Sie das Kind mit all den Stärken und Schwächen, die es nach dieser Zeit mit in den Kindergartenalltag bringt, annehmen. Sie haben in den Jahren, in denen das Kind in Ihrer Gruppe war, bestimmt einen Portfolio-Ordner zusammen angelegt. Schauen Sie sich diesen Ordner mit dem Kind an. Zeigen Sie dem Kind bewusst seine Stärken auf. Vermitteln Sie dem Kind, dass es ganz viel kann. Jedes Kind hat Stärken und kann diese gut einsetzen. Ihre Aufgabe als Erzieherin ist es nun, wieder ein verlässlicher Partner zu werden. In der Zuhause-Zeit war aus der Sicht des Kindes möglicherweise plötzlich „nichts mehr sicher“ und es änderte sich innerhalb kürzester Zeit sehr viel im Tagesablauf.  Versuchen Sie sich daran zu erinnern, was das Kind vor Corona benötigt hat, um zum Beispiel trocken zu werden. Knüpfen Sie dort wieder an. Die Portfolio-Ordner können Ihnen und dem Kind helfen, wieder auf einem gemeinsamen Weg zu starten. Der geregelte Kindergartenalltag unterstützt Sie in der Begleitung des Kindes und ein emphatisches Handeln wird das Kind stärken.

(von Nadine Marchi)

 

Das Spielzeug, das zu Hause nur einem Kind allein gehört hat, muss plötzlich geteilt werden. Und Rituale und Regeln, die in der Kita gelten, waren vielleicht zu Hause nicht umsetzbar oder nicht nötig. Hier empfiehlt es sich, altersentsprechend den Morgenkreis zu gestalten und den Tagesablauf zu besprechen. Visualisieren Sie diesen Ablauf in der Gruppe/Kita mit einer Tagestafel. Rituale und die kontinuierliche Struktur sind wichtig für die Kinder und geben Halt. Konflikte, die zum Beispiel möglicherweise im Baubereich entstehen, sollten Sie sprachlich begleiten. Verändern sie nicht den Tagesablauf und ändern sie jetzt keine Regeln, die vor der Zuhause-Zeit galten. Führen sie nichts Neues ein, denn das könnte die Kinder gerade jetzt mehr verunsichern als in anderen Zeiten. Fokussieren Sie sich auf das Wesentliche im Tagesablauf und lassen Sie den Kindern Raum und Zeit, um ihre Gruppe wieder neu zu entdecken. Jedes Kind versucht jetzt, seinen Platz oder einen neuen Platz innerhalb der sozialen Gemeinschaft zu finden: Bin ich immer noch der Kleine, der von allen umworben wurde? Bin ich noch der Großgewachsene der Gruppe? Sie können den Kindern jetzt einen festen Rahmen bieten, der Sicherheit und Halt gibt. Durch ständiges Wiederholen der Rituale und Abläufe werden sich Struktur und Regeln nach kurzer Zeit wieder einspielen und im Bewusstsein der Kinder verankern.

(von Nadine Marchi)

 

Gerade Kinder, die schon in den Frühdienst kommen, sind manchmal noch sehr müde. Das darf auch so sein. Lassen Sie den Kindern einfach noch etwas Zeit. Bieten Sie gemeinsames Kuscheln oder ruhige Beschäftigungen für die Kinder an. Wichtig ist, dass jedes Kind in seinem eigenen Tempo in den Tag starten darf. Schon bald sind alle Kinder da und dann beginnt der Trubel …

Zwei kleine Extraideen zum Gemütlich-Wachwerden:

Lass uns den kleinen Bären wach kitzeln: Ein Kind darf der kleine Bär sein. Es legt sich hin und schläft. Ein anderes Kind darf versuchen, den kleinen Bären wachzukitzeln. Wann fängt der kleine Bär zu lachen an und ist wach? Vielleicht kann es auch mit einer Bastelfeder gelingen den kleinen Bären zu wecken? Jedes Kind, das möchte, darf den kleinen Bären spielen. Vielleicht gelingt es den Kindern auch große Bären (Kolleginnen) wachzukitzeln …

Für den Morgenkreis gibt es ein witziges Spiel, das sich anbietet, um Bewegung und Lachen in die Runde zu bringen und so alle aufzuwecken: Alle sitzen im Kreis. Sie als pädagogische Fachkraft beginnen und sagen: „Ach, was bin ich müde! Was soll ich machen?“ Nacheinander dürfen die Kinder Bewegungsvorschläge machen und vorführen, beispielsweise klatschen, patschen, stampfen, hüpfen … Sie übernehmen dann den Vorschlag und führen ihn mit allen Kindern gemeinsam aus, also klatschen alle gemeinsam usw. Dabei können Sie den jeweiligen Vorschlag auch noch einmal benennen/wiederholen. Wenn alle Kinder, die das möchten, eine Bewegung vorgeführt haben und alle mitgemacht haben, rufen Sie: „Hurra, jetzt bin ich wach!”

(Text: Michaela Lambrecht)

 

Mit Riesen, Zwergen, wilden Wichteln und leisen Feen können Sie jedes Kind im Morgenkreis einzeln begrüßen, etwa in Form von diesem kleinen Mitmach-Gedicht:

 

Ganz große Riesen besuchen uns heut‘,

begrüßen die kleinen und großen Leut‘.

(die Kinder machen sich ganz groß und stampfen, dazu winken)

 

Ganz kleine Zwerge sind heute im Kreis,

die sagen „Hallo!“ und lachen dabei.

(die Kinder gehen in die Hocke und winken sich zu)

 

Ganz wilde Wichtel kommen dazu,

rufen „Hallöchen“ und tanzen dazu.

(die Kinder tanzen/wippen auf der Stelle und winken sich zu)

 

Ganz leise Feen schweben umher,

sie wispern „Guten Morgen“ – und freuen sich sehr!

(ganz leise flüstern und sich zu winken)

 

Wer ist denn heut‘ da? Schaut euch mal um,

wir zählen mal auf, beginnen reihum.

(im Kreis der Reihe nach aufzählen, wer heute alles da ist und jedes Kind dabei mit Namen nennen und noch einmal begrüßen)

(Text: Tina Scherer)

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